Davos – zwar kein neuer Ground, dafür immer noch die eindrucksvollste Halleninnenarchitektonik die ich bisher live gesehen habe.
Vorgeplänkel:
Keine Woche vor dem geplanten Termin kamen in den sozialen Medien ein paar kritische Stimmen auf. Der Gästestehplatzsektor in Davos sei geschlossen und für Ligaspiele in Davos gäbe es für Gäste keine Tickets mehr. Dazu muss man wissen, dass in der Schweiz Partien mit hoher Fanrivalität grundsätzlich als Risikospiele eingestuft sind. Bald war klar, dass genau „nur“ diese Spiele gemeint sind und durch einen Beitrag im Schweizer Fernsehen wurde dann von Seiten des HCD auch der Grund dafür geliefert: Der Außenbereich der Vaillant-Arena ist eine große Baustelle und der Eingang zum Gästeblock durch Baugerüste teilweise verstellt. Die Begegnung HCD vs SCLT war natürlich kein Risikospiel, dazu sind die Fans aus dem Emmental grundsätzlich auch viel zu friedlich. Solche Fangruppierungen sind in Graubünden auch weiterhin willkommen und wurden im HCD-Familienblock hinterm Tor und direkt neben dem eigentlichen Gästeblock untergebracht. Da es in dieser Block natürlich keine Blocktrennung geben kann, der Block aber auch mit vielen Familien mit kleinen Kindern aus Davos genutzt wird, ist die Ticketmaßnahme des HCD nachvollziehbar. Die Fans aus dem Ämmitau haben an diesen Abend bewiesen, dass es auch in der Schweiz ohne Blocktrennung funktionieren kann (die Fans aus Ambri, ein paar Tage zuvor, übrigens auch). Einziger Wermutstropfen: statt einem Stehplatzticket musste ein Sitzplatzticket gelöst werden, man könnte dafür natürlich aber auch im Stadion sitzen – okay akzeptiert, geht im Augenblick halt nicht änderst.
Zur Halle:
Nochmal ein paar Worte. Bei aller Schönheit der Halle, ist der Bereich hinter den Tribünen natürlich mittlerweile nicht mehr zeitgemäß. Es fehlen die großen überdachte Freiflächen für die Fans in den Pausen mit entsprechenden Verpflegungsständen und Sanitären Einrichtungen und wenn hier jährlich ein Ereignis wie der Spengler-Cup stattfindet, ist der Handlungsbedarf dafür umso höher. Ohne es zu wissen, gehe ich davon aus, dass die Baumaßnahmen, darauf hinauslaufen. Ach ja nebenbei, eine separate zweite Halle für Trainingszwecke, direkt vor dem Haupteingang der Arena, ist auch eben frisch fertiggestellt.
Anreise:
Ja, schon seltsam wenn man mal von Ingolstadt aus Richtung Schweiz startet. Auch wenn die Autobahn Richtung Lindau viel angenehm zu befahren ist als über Stuttgart. Die einzige Schikane an dieser Route war der Schlenker über Bregenz zur Umgehung der Austria-Maut. Rechtzeitige Ankunft, gleiches Hotel wie beim letzen Davos-Besuch, und noch reichlich Zeit für einen Stadtrundgang und zur Stärkung.
Kurz zum Spiele:
Heute mal nur das Stenogramm, weil der Verlauf so einzigartig genial war. Noch nie habe ich Trainerikon Arno del Curto bei einem Heimspiel so ratlos auf der Trainerbank gesehen. Beste Spieler: Langnau: alle, Davos: keiner
SCL Tigers: 1mal 2 Minuten HC Davos: 3mal 2 Minuten
0-7 .. Nue het sie gsait ..
Tag-3 / Heimreise:
Das Wetter war perfekt und der Heimreisetermin sollte dazu genutzt werden noch irgendeinen weiteren schönen Fleck in Graubünden anzusteuern. Nach Begutachtung von Filmen und Bildern im Netz viel die Wahl auf den Caumasee in Flims. Die An- bzw. Abreise nach Davos über Landquart bzw Flüela waren ja bereits bekannt, sodass dieses mal die dritte Option, über Tiefencastel, gewählt wurde. Bemerkenswert wie weit sich Davos auch in diese Richtung noch streckt und wie eng es straßentechnisch in manchen Örtchen danach zugeht. Von Tiefencastel war eigentlich eine Route über Lenzerheide und Churwalden nach Chur geplant, die Beschilderung war aber auf den San Bernadino Transit ausgerichtet, sodass unplanmäßig etwas von der ursprünglichen Route abgewichen wurde. In Flims ging es auf gut ausgebauten Wanderwegen hinunter zum Caumasee. Man hätte auch die Option eine Standseilbahn zu benutzen. Die herrliche Lage und die türkisblaue Wasserfärbung gibt dem See ein einzigartiges Aussehen. Man könnte meinen man ist in den kanadischen Rockies. Er dient im Sommer als Badesee. Einmal den See umrunden, im Restaurant etwas Essen und dann gechillt zurück in den Schwarzwald.
Fazit:
Gelungene Drei-Tages-Tour. Und wenn mir jemand vorher weiß machen wollte, dass ich die 0-6-Hypothek vom ersten Tag am Ende noch in ein 7-6 drehen würde, hätte ich ihn für total bekloppt gehalten. Merci viumau Langnou – huere Siech.