Ingolstadt – letzter fehlender DEL-Ground in Bayern stand auf dem Program. Vorgabe war: Wild Wings Auswärtsspiele möglichst nur in der Vorbereitung oder zu Beginn einer Saison. Zu schwach stufte ich die Kaderzusammenstellung ein, um SWW-Auswärtsspiele- um die goldene Ananas- zu einem späteren Saisontermin zu besuchen. Das sie dieses Jahr sogar den Saisonstart komplett in den Sand setzen würden, kristallisierte sich bei diesem Spiel bereits mehr als deutlich heraus. Ein Tag später war ein SCLT-Liga-Spiel in Davos vorgemerkt, so dass aus dem Unternehmen dann sogar eine 3-Tages-Tour wurde.
Tag-1:
Früh machte ich mich auf den Weg in die Audistadt an der Donau. Route war auf der Autobahn über Stuttgart nach Augsburg und von dort weiter über die Bundesstraße nach Ingolstadt. Wetter war gut, zwar viel Verkehr aber keine Staus. Direkt beim Stadion war auch ein passendes Übernachtungshotel. Wie Wolfsburg hat auch die Autostadt an der Donau ein Outlet-Zentrum. Dies lag jedoch am Stadtrand und stand deshalb nicht auf der Tagesagenda. Das Stadion ist schnell von der Autobahnabfahrt erreicht und neben dem Stadionparkplatz ist ein noch ein großer kostenfreier Parkplatz. Bei Heimspielen werden wohl fünf Euro Parkgebühr berechnet, ist man früh dort kann man das Auto ohne Parkgebühr abstellen. Via Klenzepark und Donau ist man vom Stadion rasch in der Altstadt. Kleiner als Augsburg, etwas größer als Straubing, nette Fußgängerzone lohnt sich auf jedem Fall wenn man vor dem Spiel noch 3-4 Stunden Zeit hat.
Zum Stadion: Zurück ans Hotel, einchecken und gleich rüber in die Saturn Arena. Glück wer neben dem Autobauer mit dem Elektronikriesen noch einen weiteren kompetenten Sponsor in den Stadtmauern beherbergt. Die Arena selbst kommt eigentlich in einer recht einfachen Aufmachung daher. Den üblichen Umrundungsgang mit Verpflegungsständen gibt es auch hier aber tribünentechnisch spielt sich alles auf einer Ebene ab. Es gibt also kein Oberrang. Sitztribünen nur an den beiden Längsseiten. Hinter beiden Toren Stehplätze, der mittlere Teil auf der Nordseite ist für die Gäste reserviert. Mein persönlicher Eindruck: das neue Stadion in Bietigheim ist qualitativ nicht schlechter.
Zur Stimmung: Nicht schlecht, aber auch nicht um besonders erwähnt zu werden. Sonst im und ums Stadion alles friedlich – alles recht neutral. Achja, dass der Stadionsprecher Genesungswünsche an den unter der Woche schwer erkrankten Kollegen aus Schwenningen übermittelte war eine sehr feine Geste, die nicht unerwähnt bleiben darf.
Zum Spiel: Kaum im Gästeblock kam die Info: Spiel fängt später an, da die Schwenninger Mannschaft noch nicht am Austragungsort eingetroffen ist. Boah, ich wusste jetzt schon wie das enden würde kombiniert mit der ganzen Verletztenmisere. Wasen-Anstich und Wiesen-Wochenende sollte man halt mit einkalkulieren wenn man via Stuttgart Richtung München am Freitagnachmittag Ende September unterwegs ist, oder sich im Vorfeld wenigstens über Alternativ-Routen Gedanken machen. Mit Gilati fehlte ein weitere Stürmer, dafür kam aber Bartalis aus dem Krankenstand zurück in die Formation. Eine halbe Stunde später ging es dann los und die Wild Wings starteten als ob sie noch immer im Mannschaftsbus sitzen würden.
Bum - Bum - Bum
11 Minuten waren gespielt es stand 3-0 für die Schanzer. Das Spiel war gelaufen. Jetzt traf auch die SWW-Ultra-Fraktion ein und supportet munter drauf los. Hääh – falscher Film, interessier die das Ergebnis auf dem Würfel den überhaupt nicht. Pause. Zweites Drittel. 5 Minuten sind gespielt, der Ingolstädter Cannone versenkt einen Abpraller nahezu ungehindert zum 4-0. Wildes Gestikulieren bei den zu spät gekommenen Jungs und Mädels wegen der fehlenden körperlichen Gegenwehr auf dem Eis und von nun an auch Verzicht auf weitere verbale Unterstützung. Die anderen Schwenninger Fans waren an diesem Tag bereits deutlich früher zu dieser Erkenntnis gekommen. Ingolstadt schaltet jetzt erkennbar drei Gänge zurück. Die Schüsse von Schwenningen waren viel zu harmlos platziert um evtl. auf den Gedanken zu kommen: es wird nochmal was mit wenigstem einem Ehrentreffer an diesem Abend. Kurz vor Spielende zogen die Schanzer das Tempo nochmal an und schraubten das Ergebnis leistungsgerecht und völlig verdient auf 6-0. Bester Spieler für mich an diesem Abend der Ingolstädter Angreifer Jerry D´Amigo.
Highlight des Abends: Nach der frühen 3-0-Führung hatte ich genug Zeit um festzustellen, dass NORDbräu in Ingolstadt auf der SÜDtribüne Werbung betreibt und die NORDtribüne dafür der Konkurrenz Herrnbräu überlässt. Hahaha -unlogisch, oder?