So, heute war der Malmötag. In 39 Minuten fährt man vom Hauptbahnhof Kopenhagen nach Malmö. Wobei direkt nach dem CPH Flughafen die Öresundverbindung beide Städte verbindet. Dies ist eine Kombination aus Tunnel und Brücke welche über die Meerenge, Dänemark und Schweden seit 2000 verbindet. Vorher musste dieses Vorhaben mit Fährbetrieb gemeistert werden.
In Hyllie, der ersten Stadion in Schweden war auch die Malmö Arena wo dann auf der Rückfahrt der wichtige Eishockeystop geplant war. Hier war auch ein etwas längerer Aufenthalt, da Schweden seine Außengrenzen noch etwas strenger kontrollieren lässt. Der Rest der Fahrt zum Hauptbahnhof in Malmö war überwiegend unterirdisch.
Jetzt folgte ein kleiner vorgeplanter Stadtrundgang. Das Wetter war trocken und gut. Vorbei am alten Leuchturm „Malmö inre fyr“ zunächst in den hochmodernen Hafenstadteil Västra hamnen. Mittelpunkt und Orientierungshilfe ist der markante Büro- und Wohnturm Turning Torso und weiter zu Fuß zur Sundspromenaden am Westufer. Nächste Etappenziel war der kleine Fischmarkt Fiskehoddorna. Direkt dahinter schließt sich schon Kungsparken mit dem Malmöhus Castle und der Windmühle Slottsmöllan an. Über diesen schönen Stadtpark gelangt man dann direkt zur Füßgängerzone der Altstadt von Malmö.
Es ist etwas kleiner und ruhiger hier als drüben in Kopenhagen obwohl Malmö ja Schwedens drittgrößte Stadt ist. Dafür ist aber alles auch super aufgeräumt und sauber. Mir gefiel es hier recht gut. Im Zentrum sind der Lilla torg und Stortoget die beiden Hautstadtplätze. In einem Expresso House Café ließ es sich im Freien gut aushalten. Noch ein bisschen die Seitengassen begehen und dann wieder vom Hauptbahnhof zurück nach Hyllie. Am Shop an der Arena erst mal zwei Tickets für das Spiel am Abend sichern und dann direkt ins Einkaufszentrum Emporia neben der Arena. Dies ist eines der größten Einkaufszentren in Nordeuropa. Noch galt es etwas Zeit abzubauen bis zum Einlass in die Malmö Arena und der Hunger musste ja auch noch besänftigt werden.
Okay, Spielbeginn war 19 Uhr, die Arenatore waren offen, also mal rein in die gute Stube.
Zunächst einmal am Fanshop den obligatorischen Pin sichern und dann gleich die Plätze suchen. Die Malmö Arena ist eine typische Multifunktionsarena die auch laufend für andere Veranstaltungen wie zum Beispiel Konzerte herhalten muss. Also die Art von Hallen welche nicht so nach meinem Geschmack sind. Aber hin und wieder kann man das schon mal machen, obwohl sich meine Meinung hierzu sicher nicht ändern wird. Für Eishockey ist eine Kapazität von 13.000 Zuschauern veranschlagt. 6915 Zuschauer betrug 2016/17 der Zuschauerschnitt. Wie in diesem Spiel, bleibt der Oberrang also meistens geschlossen. 6272 Zuschauer sollten es heute Abend werden.
Unsere Plätze waren auf der Seite auf die Malmö zweimal spielte, auf der Emporia Straßenseite. Hinter dem Tor ein Stehplatzblock für die Malmöanhänger, der Rest der Arena waren ausschließlich Sitzplatz. Auch er Gästeblock war ein reiner Sitzplatzblock, rund 100 Fans aus Karlstad sollten sich dort einfinden, aber im weiten Rund verteilt gab es noch weiter Besucher mit grün-weißen Schals, so dass das Gästefanaufkommen schwer zu schätzen war. Im Umgang zahlreiche Verpflegungstände und Gastros. Hinter der Malmöfanseite eine Art Sportsbar im Umlaufbereich. Man konnte im Umgang ohne Beschränkungen rund um die Arena laufen.
Kurz zum Spiel: Der Traditionsclub Färjestad BK aus Karlstad reiste als Tabellenführer an. Das Spiel war aber zunächst recht ausgeglichen. Typische schwedische Spielweise mit viel Wert auf die Defensivarbeit und nur wenigen hochkarätigen Torchancen auf beiden Seiten. Und so ging es, wenig verwunderlich, torlos in die erste Pause. Zu Beginn des zweiten Drittels die Führung für die Redhawks obwohl Färjestad jetzt immer besser ins Spiel kam. Trotzdem konnte das Heimteam die Führung in die Pause retten. Im letzten Drittel war es dann soweit Färjestad konnte ausgleichen und ging auch bald danach in Führung. Der Spitzenreiter scheint das Spiel drehen zu können. Malmö bei Kontern immer gefährlich und prompt gelang ihnen auch der Ausgleich. Verlängerung, es roch schon nach einem Penaltyschießen, da stocherten die Redhawks die Scheibe irgendwie ins Tor von Färjestad.
Fazit: SHL-Eishockey immer wieder gerne, sicher vom Niveau her DEL- oder NLA-würdig, aber mit einem eigenen halt typisch schwedischen Charme. Da die Statistiken und Videos zum Spiel nach Saisonende auf der SHL-Page dekativiert werden Telegramm halt herkömmlich:
Period 2 Tid Mål Lag Målskytt 02:48 1-0 MIF 43 Nichlas Hardt Assist: 9 F Storm, 4 T Mäntylä
Period 3 Tid Mål Lag Målskytt 01:13 1-1 FBK 73 Anton Grundel Assist: 34 M Lindqvist 07:47 1-2 FBK 31 Dick Axelsson Assist: 34 M Lindqvist, 74 R Asplund 10:23 2-2 MIF 23 Christoffer Forsberg Assist: 9 F Storm, 11 L Haudum
Period 4 Tid Mål Lag Målskytt 03:45 3-2 MIF 9 Frederik Storm Assist: 59 A Mylläri, 43 N Hardt
Mit dem Zug ging des von der Stadion Hyllie wieder zurück nach Kopenhagen. 98% der Spielbesucher hier an der Stadion benutzten logischerweise die Gegenrichtung zum Hauptbahnhof nach Malmö und von dort evtl. auch weiter zum Beispiel nach Karlstad.