2. Liga Playoff-Halbfinal Ostschweiz in Widnau: SC Rheintal vs SC Herisau
Widnau im eidgenössischen Rheintal bei Bregenz hatte ich 2016 fix auf dem Radar. Im März ist dort immer ein regionales Moskito-Jugendturnier. Damals war die Tagestour mit Stippvisite in Lindau bereits fertiggeplant als das Turnier wegen eines technischen Defekts der Eisanlage im Sportzentrum Aegeten in Widnau kurzfristig nach Dornbirn verlegt wurde. Die Frühlingsausfahrt 2016 nach Lindau gab es dann zwar trotzdem aber ohne den Tagesabschluss mit Eishockey im Rheintal.
2017 sollte es einen erneuten Versuch geben. Das besagte Turnier gab es dieses Jahr auch aber eine Woche davor auch noch ein normales Liga-Spiel der Moskito-Mannschaft vom SC Rheintal. Aber es kam noch besser. Die erste Herrenmannschaft schaffte völlig unerwartet den Einzug in den Halbfinal der 2. Liga Ostschweiz und traf just an dem Tag in Widnau auf den SC Herisau. Das war natürlich die noch bessere Variante für den Ground im Rheintal.
Als Tagesvorprogram boten sich Bregenz oder St. Gallen an. Die Wahl fiel auf die Kantonshauptstadt St. Gallen. Der erste Vorfrühlingswochenendtag in diesem Jahr passte perfekt zur Tour nach St. Gallen am Bodensee. Von dort ging es weiter nach Widnau und es blieb auch dort noch etwas Zeit das Ortszentrum zu erkunden vor dem Match im SZ Aegenten.
17.30 Uhr war Spielbeginn, die ersten Fans aus dem Appenzellerland waren bereits da. Für viertklassiges Eishockey waren die Rahmenbedingungen wirklich exzellent. Eine zwar kleine aber moderne VIP-Lounge überraschte mich doch sehr. Hallengastronomie und der Verpflegungsstand vor der Halle darf sicher auch bei einem 4. Ligisten erwartet werden. Ein vorzüglich bestückter kleiner Fanshop-Stand mit Pins dagegen sicher nicht. Da hat sogar der eine oder andere NLA oder NLB Verein weit weniger interessantes im Angebot. Okay, Ticket sichern und rein in die Halle, das Warmup lief bereits.
Zur Halle: Von der Größe eine passende Eishalle für Eishockey in der vierten Liga in meinen Augen. Links vom Eingang eine Tribüne mit vier Reihen Sitzplätze, rechts eine Stehtribüne. Dort auch so 4-6 Reihen. An den beiden Stirnseiten keine Tribünen. Kapazität der Eishalle liegt bei 2000 (400 Sitzplätze und 1600 Stehplätze). 823 Zuschauer sollten es bei diesem Spiel werden. Sitzplätze dürften gut 370 belegt gewesen sein. Von der Bausubstands ist die Halle nicht ganz so neu wie z. B. in Frauenfeld aber trotzdem alles gut in Schuss und auch sauber.
Stimmung und Fans: Von den Heimfans gibt es eigentlich nichts zu berichten. Man kommt halt und schaut Eishockey. Wenn es hoch kommt hat man noch einen SCR-Schal, ach ja zwei Jugendliche mit Trommeln auf den Stehplätzen, die wollen wir nicht unterschlagen. Beim SC Herisau waren etwa 20 Supportwillig Fans, teilweise mit Fantrikots, dabei. Dürften auch zwei Trommler gewesen sein, dazu ein paar Doppelhalter, Zaunfahnen, 2-3 kleine Schwenkfahnen und eine recht umfangreiche Auswahl an Gesängen. Man kann sagen die Herisauer hatten die Halle, was den Support anging, fest im Griff.
Kurz zum Spiel: Herisau gewann jedes Drittel mit 1-0, macht total ein 3-0. Es war Spiel zwei einer Best-of-Five-Serie. Die Serie ging später ebenfalls mit 3-0 an die Appenzeller. Größter Unterschied zur Liga-3 waren die Passgenauigkeiten der hinteren Reihen. Nur wenige Spieler hatten die Fähigkeiten für Direktabnahmen von der blauen Linie. Bald war klar, bei welchen Spielern diese Option immer wieder gewählt wurde. Die Schüsse aber oft zu unpräzise. Bandenchecks wurden dafür immer schön zu Ende gefahren. Oft fehlte beim Abschluss das Auge für den besser positionierten Nebenmann. Mit guter Leistungen an diesen Abend: #4 vom SC Rheintal: Sascha Moser und #92 vom SC Herisau: Timo Koller.
Fazit: Schöne Tour, und so wie es aussieht auch eine perfekte Saisonabschlussfahrt.