Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 267 mal aufgerufen
 Eishockey Season Highlights - LIVE Events
GoWest29 Offline

Web-Master


Beiträge: 1.509

08.01.2017 10:50
07.01.17: Schwenninger Wild Wings - Adler Mannheim Antworten



DEL-Wintergame 2017 in Sinsheim

Drehen wir das Zeitrad der Chronologie zunächst etwas zurück:

Vorlauf:
Irgendwann Anfang März - quasi mitten in der erneut unendlich langen Sommerpause der Wild Wings - stand fest, dass das DEL Wintergame 2017 zwischen Mannheim und Schwenningen in der Fußballarena der der TSG Hoffenheim in Sinsheim Anfang Januar über die Bühne gehen soll.

Im ersten Moment war ich erst einmal enorm endtäuscht das die SWW-Verantwortlichen hierfür Ihr eigenes Heimrecht nach Mannheim verschachert haben. Zunächst konnte ich nicht verstehen, weshalb wir den Mannheimern dazu Einladen noch zusätzlich Einnahmen zu kreieren und uns selbst die Chance rauben, irgendwann in ferner Zukunft - in was für einer Freiluftarena auch immer - so etwas in eigener Regie, mit der Gewinnregenerierung in die eigene Kasse durchführen können, da wir ja jetzt erst mal als Gastgeber in der DEL Wintergame Historie gelistet sind. Ich erwägte deshalb, in einer ersten Reaktion, nicht daran teilzunehmen.

Rasch kehrte aber eine andere Sichtweise bei mir ein. Klar war, dass die SWW-Organisation auch die nächsten 10-15 Jahre gar nicht die personellen Ressourcen besitzen wird, so ein Event selbst zu stemmen. Das ganze komplett einer Eventagentur zu übergeben, hieß aber den möglichen Gewinn zu einem großen Teil zu schmälern. Gehen wir einmal davon aus, dass die SWW-Verantwortlichen das Ganze wirklich zum Preis (inklusive aller Nebeneinnahmen) eines ausverkauften Heimspieles an Mannheim verkauft haben und dazu noch ein Zahlungsziel weit vor dem eigentlichen Spieltag im Januar vereinbart hatten, ist sicherlich aus finanzieller Sicht alles richtig gemacht worden. Zudem war das erste Mannheim Heimspiel in VS im Oktober ja auch nicht ausverkauft und der sportlich Saisonverlauf der SWW doch recht ungewiss. Laut Veranstalter hieß es: "Das Fassungsvermögen des Sinsheimer Stadions beträgt beim 3. DEL Winter Game 29.700 Fans." Es waren allerdings aus Sichtgründen rund 5-6 Reihen im unteren Bereich vorsorglich gesperrt und die Gesamtkapazität war -so oder so- relativ klein zu den bisherigen DEL-Wintergamespielorten in Nürnberg und Düsseldorf. Auch mit diesen Gegebenheiten gab es am Spieltag doch noch 3-4 Sektoren mit einigen freien Plätzen und die Zuschauerzahl wurde letztendlich auf 25.022 fixiert. Letztendlich ist also davon auszugehen, dass der Gewinn der Veranstaltung für die Adler im überschaubaren Rahmen blieb, auch wenn die Kosten des Events durch die Familie-Immobilie in Sinsheim für Hopp-Junior sicher recht günstig gewesen ist.

Okay, meine anfänglichen Bedenken wurden so von Tag zu Tag mehr ausgeräumt. Nun ging es also im ersten Schritt darum sich mit Tickets abzusichern. Für die SWW-Fans war der Gäste-Stehplatz-Block in der Nordostecke des Stadions sowie die beiden angrenzenden Sitzplatzsektoren geblockt. Karten gab es ausschließlich im Fanshop in VS. Mittlerweile freute ich mich sogar auf dieses Event und es durften auch gerne die etwas besseren Sitzplätze sein, allerdings nicht die geblockten neben der Kurve, sondern etwas zentraler hinter dem Tor direkt daneben. Das ganze hatte auch den Vorteil, dass man sie direkt Online beim Veranstalter buchen konnte. Schnell nahmen die verfügbaren Plätze im gewünschten Sektor ab, so dass die Buchung zeitnah getätigt wurde. Mit Reihe 31 im Nordsektor sollte man einen guten Blickwinkel auf die Eisfläche haben. Nur 1-2 Tage später war dieser Block E bis auf 2-3 Einzelplätze ausverkauft. Das große Warten, auf das großen Saison-Event begann.



Sommerpause – Saisonstart:
Die Karten hingen zwar täglich vor mir an der Magnet-Pinwand, aber der Termin immer noch weit entfernt, dass ich bis ein paar mehr oder weniger uninteressante Infos - z. B. über die anderen Showacts der Veranstaltung - welche von Woche zu Woche bekannt gegeben wurden, nicht weiter mit dem Thema auseinander setzte. Das SWW-Fanprojekt organisierte einen umfangreichen Bustransfer ins Kraichgau. Hier viel die Wahl aber auf die Anreise im eigenen PKW, um den eigenen Tagesablauf in Sinsheim selbst zu bestimmen und rund 3 Stunden zusätzliche Fahrzeit einzusparen.

Weihnachten – Sylvester:
So jetzt wurde es Ernst. Ein grippaler Infekt war einigermaßen überwunden, der Schnee war da, die Temperaturen im satten Minusbereich und zum ersten mal wurde mir bewusst, dass dies ja eine Outdoor-Veranstaltung ist, obwohl die Zuschauerränge überdacht sind. Die Wetterprognose zeigte eine durchgängige Temperatur von maximal -5 Grad für den Spieltag in Sinsheim mit leichtem Schneefall zum Abend hin. Glücklicherweise wurde die Startzeit bereits früh im Sommer von 18:30 Uhr auf 17:00 Uhr vorverlegt. Die PKW-Anreise auch eine gute Wahl, keine Blitzeisgefahr und 3 Wochen vor dem Spiel hatte sich zudem im eigenen Fuhrpark auch eine aufwertende Veränderung ergeben.

Die über 40 Fan-Busse starteten um 9 Uhr an den verschiedenen Sammelstellender Region. Mit dem PKW reichte eine Abfahrtszeit um 10:30 Uhr um rechtzeitig im Kraichgau zu sein, da schwer einzuschätzen war, wie schnell das Parkplatzkontingent der drei großen Parkbereiche direkt am Stadion erschöpft waren. Ansonsten hätte man den Wagen auf der anderen Autobahnseite an der Messe bzw. beim Museum abstellen und einen kleineren Fußmarsch in Kauf nehmen müssen. Der Tourzeitplan war gut gewählt, die ganzen Schwenninger Busse zwar schon Vorort, das Auto konnte aber kurz vor 13 Uhr direkt an der Rhein-Neckar-Arena geparkt werden, so wie ich mir das ausgemalt hatte.

Der erste Weg führte mich in einen völlig überlaufenen Fanshop um mit einem Pin die Teilnahme am Wintergame 2017 auch optisch zu belegen. Viele Unterhaltungsstände für die Anhänger im Fandorf vor der Arena und eine blau-weiße Menschenmenge soweit das Auge reichte. Die Stadiontore waren offen und drinnen gab es erste verbale Liebesgrüße der Fans vom Neckarursprung an die Quadratstädter aus der Rhein-Neckar-Metropole. Also auch rasch durch den Sicherheitscheck und rein ins Vergnügen.



W A H N S I N N:
Noch nie hatte ich bei einem SERC-Spiel in der Fremde einen solchen Aufmarsch von Leuten im SERC-Leibchen erlebt. Die Presse sprach später von über 8000 Fans, was sicher deutlich überzogen war, aber die 7000er Grenze könnte an diesem Tag schon geknackt worden sein. Das ganze war schwer abzuschätzen, da außerhalb der geblockten SERC-Sektoren doch auch viele Eishockeyfans aus der ganzen Republik und darüber hinaus sich bis zum Spielstart eingefunden hatten. In meinem Sektor nahe am geblockten SWW-Sektor, dürfte der SERC-Fananteil so etwa bei 80-85% gelegen haben etwas weiter weg, hat das sicher dann aber entsprechend abgenommen. Aber der Nordsektor war trotzdem deutlich in Schwenninger Hand. Darunter dann vereinzelt Fans aus Füssen, Köln, Düsseldorf, Freiburg, Frankfurt, Bremerhaven, aus dem Harz, Bietigheim und so weiter und so fort.

Was einige MERC-Fans geritten hat sich auf dieser Stadionseite niederzulassen bleibt wohl deren Geheimnis. Ärger, spätestens beim ersten Adler-Torjubel war vorprogrammiert. Ich hätte mich im SERC-Trikot im Südsektor gewiss nicht wohlgefühlt.

Beim Einlass in die Sitzplatzsektoren fanden keine Kartenkontrollen statt, was sicher mehr als unglücklich war, auch wenn der Großteil dieser Sektoren ausverkauft sind. Auch hätte man hier nochmal Vorort versuchen können, das halbe Dutzend an Leuten aus Mannheim aus dem Nordsektor umzuquartieren oder sie auf die Risiken ihrer Platzwahl hinzuweisen. Okay, schwieriges Thema, sicher nicht leicht zu Händeln.

Noch ein Manko. Durch die fehlende Sektor-Zugangskontrolle waren da drei Reihen vor uns plötzlich sieben Leute für fünf Sitzplätze. Macht ja nix, man kann ja auch stehen (ist erheblich angetrunken, vielleicht sowieso besser) dachten die wohl, sehr zu Freude der Sitzplätze dahinter. Stress war vorprogrammiert. Weit und breit keine Ordner, die da für Klarheit sorgten. Ein paar von den Jungs waren dann doch zum hinsitzen zu bewegen und die Sichtbehinderungen scheinen für die Leute dahinter jetzt behoben. Doch jetzt konzentrierten 2-3 dieser Individuen darauf sich mit zwei Frauen im Bietigheimer Trikot rund 8 Reihen weiter unter anzulegen. Zunächst verbal, was ja weiter nicht schlimm war. Dann Tor für Mannheim und 2-3 volle Bierbecher flogen in Richtung der Bietigheimer Damen. Auch der eine oder andere Fan aus VS der dazwischen oder daneben saß hat davon noch etwas abbekommen. Bei den Außentemperaturen sicher kein Vergnügen zu diesem Zeitpunkt. Spätestens an dieser Stelle wäre ein einschreiten von Ordnerseite angebracht gewesen und diese Typen aus der Arena entfernt gehört. Sie war von einer größeren Fangruppe aus dem Schwarzwald an mehreren Plätzen im Sektor verteilt mit schwarz-braunen Bommelmützen mit altem SERC-Logo. Auch keiner der anderen aus der Gruppe wirkte auf die 2-3 alkoholisierten Krawallbrüder an diesem Abend beschwichtigend ein. Schade, da bleibt einem selbst nur fremdschämen wenn man sich den Abend nicht selbst versauen möchte.



Ansonsten war aber alles sehr friedlich und ohne Pöbeleien. Man konnte im Umgang auch ohne blöd angemacht zu werden Richtung Südkurve laufen. Der Laden war voll und für Toiletten-, Ess- und Trinkfassgänge musste eben etwas mehr Zeit eingerechnet werden.

Das DNL-Vorspiel zwischen den Jungadlern und Tölz verlief sehr einseitig, nicht so recht nach dem Geschmack der Wild Wings Anhängern welche sich logischerweise auf die Tölzer Seite geschlagen hatten. Der musikalische Teil bis zum Warmup, war jetzt nicht unbedingt so berauschend, außer vielleicht Dark Sky mit dem SWW-Song und Peter Schilling mit Major Tom und so wurde der Spielbeginn nach vier Stunden Wartezeit bei kalten -4 Grad irgendwann doch herbeigesehnt.

Der ganze Aufbau der Eisfläche und drum herum nach dem Motto „The Good Old Hockey Game“ fand ich persönlich sehr gelungen. Andere empfanden es als zu schlicht und einfach. Dass unsere Choreographie im Vergleich zur Mannheimer dafür etwas schlichter ausfiel erwähnte sie dabei aber nicht. Gut, auch zu diesem Thema sind in den jeweiligen Budget, welche für die Ausführung zur Verfügung bereit standen, wohl auch erhebliche Unterschiede auf beiden Seiten. Unter diesen gegensätzlichen finanziellen Gesichtspunkten war die SWW-Choreografie dann trotzdem ganz ok.

Zum Spiel will ich jetzt gar nicht groß noch was schreiben und kopier dann am Schluss einfach ein Pressebericht. Der Sieg für Mannheim geht natürlich in Ordnung, auch wenn er sicher zwei Tore zu hoch ausfiel. Emotionaler Höhepunkt aus SERC-Sicht, sicher die Minuten vom Schwenninger Ausgleich, dem Führungstreffer bis zur Mitte des zweiten Drittels. Das war schon Gänsehautfeeling pur – und das grundsätzlich nicht, wegen den frostigen Außentemperaturen an diesem äußerst gelungenen Abend im Kraichgau. Ich bin stolz dabei gewesen zu sein.



Rund 7000 Fans feuerten die Schwenninger Wild Wings in der Sinsheimer Arena beim Winter-Game an.

Winter Game ist Spiel für die Ewigkeit

von Michael Bundesmann und Kevin Schuon

Es war ein einzigartiges Eishockey-Spektakel bei perfekten äußeren Bedingungen. 25.022 Zuschauer haben das DEL-Winter-Game zwischen den Schwenninger Wild Wings und den Adler Mannheim genossen. Das Ergebnis fiel mit 7:3 für die Mannheimer etwas zu hoch aus.

Das eigentliche "Wohnzimmer" der Hoffenheimer Bundesliga-Fußballer – die Rhein-Neckar-Arena – war liebevoll von den Organisatoren in eine künstliche, winterliche Seenlandschaft verwandelt worden. Die Umsetzung des Mottos "The Good Old Hockey Game" – zurück zu den Wurzeln des Spiels – war optimal gelungen. Lange vor dem Spielbeginn am Samstag herrschte bei den Mannschaften und den Zuschauern Gänsehaut-Feeling. Auch DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke war von dem Event beeindruckt. "Es war super. Beiden Klubs gebührt ein großes Kompliment für die Organisation."

Die beiden DEL-Erzrivalen Schwenningen und Mannheim lieferten sich als Hauptdarsteller ein attraktives Match. Die Akteure hatten mit den ungewohnten Spielbedingungen keinerlei Probleme, machten sich hoch motiviert ans Werk. "Jeder von uns hat dieses Spiel, diese Atmosphäre genossen", schilderte Schwenningens Torhüter Joey MacDonald seine Eindrücke. Die Adler gingen in der sechsten Minute durch Brent Raedeke mit 1:0 in Führung. Doch die Wild Wings fanden immer besser ins Spiel und glichen durch Will Acton (17.) – nach Vorarbeit von Simon Gysbers – zum 1:1 aus.

Nur 38 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, als die Schwenninger mit 2:1 in Führung gingen. Der starke Jérôme Samson hatte Acton toll bedient. Die Mannheimer wackelten in dieser Phase, aber sie rutschten nicht aus. Als Acton in der 29. Minute auf die Strafbank musste, glich Matthias Plachta zum 2:2 aus.

Zwei Minuten später stand es 3:2 für die Kurpfälzer. Der Ex-Schwenninger Marcel Goc hatte einen Fehler von Schwenningens Verteidiger Alex Trivellato mit einem Pass auf den Torschützen Luke Adam genutzt. Glücklich fiel für die Adler das 4:2 durch Chad Kolarik in der 34. Minute. Sein Schuss hatte den Weg ins Tor über den Arm von MacDonald gefunden. Doch die 7000 mitgereisten Wild-Wings-Fans jubelten bald wieder. Samson verkürzte (35.) in Überzahl auf 3:4. Mitentscheidend war, dass die Schwenninger im Schlussdrittel eine Überzahlchance nicht zum Ausgleich nutzten – Mannheim (54.) hingegen zum 5:3 durch Kolarik traf. Die Adler rundeten ihren Sieg mit weiteren Treffern von Plachta (57.) und Marcus Kink (59.) zum 7:3-Endstand ab.

Schwenningens Coach Pat Cortina sah die Niederlage als überhöht an. "Wir waren bestimmt nicht die vier Tore Differenz schlechter." Für Adler-Coach Sean Simpson war ausschlaggebend gewesen, "dass uns Denis Endras nach dem 4:3 im Spiel gehalten hat. Das Spiel war lange ausgeglichen."

Wild Wings – Mannheim 3:7 (1:1, 2:3, 0:3)
Tore: 0:1 Raedeke (5:51), 1:1 Acton (16:47/5:4), 2:1 Acton (20:38), 2:2 Plachta (29:49/5:4), 2:3 Adam (31:26), 2:4 Kolarik (33:40), 3:4 Samson (34:04/5:4), 3:5 Kolarik (53:21), 3:6 Plachta (56:27), 3:7 Kink (58:33/5:6)
Strafen: Wild Wings: 4 – Mannheim: 12.
Schiedsrichter: Piechaczek/Schukies (Ottobrunn/Herne).
Zuschauer:  25 022.

Quelle: swol.de

 Sprung  
zurück zur Page: GoWest29
Xobor Ein Kostenloses Forum von Xobor.de
Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz