Länderpunkt Sverige: Stockholms Stolthet - Djurgårdens IF
Wow, was für eine geniale Tour in die schwedische Hauptstadt.
Aber der Reihe nach.
Am 2. Juni 2015 war klar, dass in der Saison 15/16 erstmals SHL-Eishockey auf die Saisonplanung kommen würde. Zwei Urlaubszeitfenster boten sich an. Entweder ein paar Tage im Zeitraum von Mitte September bis Mitte Oktober oder von Mitte Januar bis Mitte Februar. Natürlich sollte der Termin mit anderen Fahrten zu Auswärtsspielen der Wild Wings und Touren zu Eishockeyspielen in die Schweiz -vorzüglich Spiele der SCL Tigers- in Einklang gebracht werden. Da davon auszugehen war, dass die sportliche Attraktivität von SERC-Spielen ab Januar mal wieder nicht gegeben sein wird, wurde relativ rasch ein Termin für Januar/Februar für meine erste Skandinavien-Tour fixiert. Die Schweiz Termine bekomme ich sicher problemloser unter. Zudem ließ der DEL- und auch der NLA-Spielplan noch gut 1 ½ Monate auf sich warten. Den SHL-Spielplan gab es aber zu meiner Freude bereits und so konnten schnell zwei Termine mit Heimspielen von Djurgårdens IF ausgewählt werden. Entweder am 23.01. gegen Mälmo oder am 28.01. gegen Linköping sollte es SHL-Hockey für mich geben.
Bis Ende Juli war dann erst mal Planungspause. Dann waren der DEL- und NLA-Spielplan bekannt und die Wahl des Djurgårdens IF Spiel fiel auf den Gegner Malmö. So konnten bereits im August die Linienflüge von Frankfurt nach Stockholm und das Hotel in Schwedens Hauptstadt gebucht werden. Mittlerweile hatte sich bei diversen Online-Recherchen herauskristallisiert, dass die Eishockeyspiele in Stockholm überwiegend im Hovet stattfinden und nur zweimal pro Saison (Ende Oktober und Ende Dezember) in der Globen Arena gespielt wird. Die Platzkapazität für das Spiel gegen Malmö wollte ich im Auge behalten aber ein „Ausverkauft“ scheint nicht zu drohen. Von einer Online Ticket-Buchung wollte ich absehen, da die Webseite auf schwedisch war und das Ticket dann erst Vorort kaufen.
Vier Wochen, kurz vor Weihnachten, setzt dann auch eine erste große Vorfreude ein. Bisher war alles noch relativ weit weg und man wusste ja nie ob doch noch irgend eine unerwartete Begebenheit einem ein Strich durch die Rechnung machen würde. Auch begann jetzt die akribische Feinplanung. Für den An- und Abreisetag, waren keine geplanten Aktivitäten vorgesehen um in keine zeitlichen Engpässe zu geraden. Blieben also drei volle Tage. An Tag zwei war Abends um 18:30 Uhr das Spiel im Hovet fixiert. Bald war ein Din-A4-Blatt voll, mit anzuvisierenden Zielen und ich war skeptisch all diese Punkte in den drei Tagen umsetzen zu können zumal hier weit oben im Norden im Winter bereits ab 16 Uhr die Dämmerung einsetzte.
Dann war es endlich soweit.
Tag-1: Donnerstag – Anreise
Seit fast 25 Jahren nicht mehr mit dem Flieger unterwegs, vielleicht deshalb eine relativ kurze Nacht. Dazu die Regionalbahn von Konstanz gleich mal wieder mit Verspätung und deshalb in Offenburg grad noch den Intercity-Anschluss erreicht. Aber es war ausreichend Reservezeit eingerechnet um auch durch einen verpassten Anschluss nicht in „ZUGzwang“ zu geraden. Nach einem weiten Umstieg in Mannheim, dann doch pünktlich wie geplant in Frankfurter Fernbahnhof angekommen. Schnell den Schalter der SAS gefunden und dann doch reichlich Zeit bis zum Abflug um 13.35 Uhr. Ab Hamburg nebelfrei Flug über Kopenhagen nach Stockholm. Nachdem das Gepäck am Flughafen da war ging es mit dem Arlanda-Express in 20 minütiger Fahrt ins Zentrum von Stockholm. Hier gab es eine große Auswahl an Hotels und ich hatte mit dem Central-Hotel in Vasagatan in unmittelbarer Nähe bereits im August was Passendes gefunden. Die 100 Meter Fußweg vom Express-Terminal waren dabei der Hauptgrund. Schnell war eingecheckt und zur Drottninggatan der Hauptverkaufstrasse waren es auch nur weitere 200 Meter. Einen ersten abendlichen Erkundungsgang bis hin zum Regierungssitz vor Gamla Stan, der berühmten Stockholmer Altstadt, und ein gemütliches Abendessen bildeten den Tagesabschluss.
Tag-2: Freitag – Globen SkyView
Gut gefrühstückt bei frostigen -8 Grad aber herrlichem Sonnenschein ging es zunächst zum Stadshuset, einem der markantesten Gebäude Stockholms. Hier werden unter anderem alljährlich die Nobelpreise verliehen. Für eine Innenbesichtigung war leider keine Zeit und eine Turmbesteigung -was ich gerne gemacht hätte- im Winter leider nicht möglich. Weiter ging es entlang des Ufers bis zum Regierungsgebäude von dort noch einmal wie am Vorabend via Drottninggatan zum Sergels torg dem zentralen Platz am Kulturhuset wo auch T-Centralen, die Hauptstadion der Stockholmer U-Bahn (T-Bana) ist. Jetzt galt es sich mit einem 72-Stunden-Ticket für die T-Bana einzudecken um die Mobilität etwas auszuweiten. Die nächste Stadion, die Altstadt Gamla Stan mit dem königlichem Schloss wurde aber nochmals zu Fuß angesteuert, da es auch nur eine Stadion mit der T-Bana gewesen wäre. In den engen Gässchen von Gamla Stan mit den vielen kleinen Souvenir-Shops verstrich die Zeit viel zu schnell und schon ging es jetzt mit der T-Bana zur Globen-Arena hinter der Insel Södermalm. Wie erhofft gab es hier an der Multifunktions-Arena nicht nur Tickets für Auffahrt entlang der Außenfassade der Globenkugel auf den höchsten Punkt des Daches -dem Globen SkyView- sondern auch Karten für das Eishockeymatch in der Hovet-Arena am Folgetag. Die Hovet-Arena ist glücklicherweise auch unmittelbar neben der Globen-Arena, sodass auch jetzt schon alle örtlichen Gegebenheiten unter die Lupe genommen werden konnten. Oben auf dem Globen selbst hat man wirklich einen faszinierenden Blick über diesen Teil von Stockholm. Neben dem Globen ist auch noch ein großes Einkaufszentrum, was als nächstes anvisiert wurde. Hier musste dann auch mal eine Burgerbraterei als Verpflegungsstadion herhalten um den engen Zeitplan einhalten zu können. Weiter ging es mit der T-Bana zurück nach Slussen und von dort auf die Aussichtsplattform Katarinahissen. Obwohl es immer noch sehr kalt und windig war hat man von hier den wohl phänomenalsten Ausblick auf das Stockholmer Stadtzentrum. Die bereits untergehende Sonne hüllte das Stadhusset, Gamla Stan mit Königsschloss, den Stadtkern bis hinüber zur Insel Djurgården in ein herrliches Licht. Es wurde nun bereits wieder dunkel und von der Altstadt ging es nochmals zu Fuss in die Innenstadt zu einer Shopping-Tour ins und rund um das weiträumige Kaufhaus Gallerian. Ausklingen gelassen wurde der Abend bei Pizza und mit Norrlands Guld, meinem ersten schwedischem Bier.
Tag-3: Samstag – Hammarby Backen
Um 18:30 Uhr war Anstoß in der Hovet Arena für das SHL-Spiel. Das hieß den heutigen Tagesablauf so zu gestalten das man ausreichend früh dort ist. Für die beiden T-Bana Linien welche in den Nordosten der Stadt führten stand nur ein fester Programmpunkt auf der Liste: Saluhall, die historische Markthalle am Haltepunkt Östermalmstorg. Fahrtechnisch passte es daher am besten gleich am Morgen. Taktisch war es weniger gut, da natürlich zu früher Stunde, direkt nach dem Frühstück noch kein Bedarf auf eine Verköstigung an einen der Verpflegungsstände bestand. Diese waren zu dieser Tageszeit mehr oder weniger auch erst in den Vorbereitungen für den Ansturm am Mittag. Trotzdem gab es an den Verkaufsständen für Fleisch, Fisch, Backwaren, Käse, Obst und Gemüse viel Bekanntes und Unbekanntes zu entdecken. Anschließend ging es vom Segels torg im Stadtzentrum zu Fuß vorbei an der Insel Skeppsholmen, dem Fährhafen Strömkajen und dem Königsschloss nach Gamla stan.
Das nächste Tagesziel hieß Hammarby Backen, der Hausberg Stockholms, der schon gestern vom SkyView aus gut zu erkennen war. Via Haltestelle Gullmarsplan ging es mit der Tram weiter nach Sikla Kay. Obwohl im Stadtbereich eigentlich so gut wie kein Schnee auszumachen war gab es unterwegs bereits den einen oder anderen Fahrgast mit Langlaufski. Also musste Skisport möglich sein. Ob es für die alpine Variante reicht war noch zu klären. Nach kurzem Fußweg durch ein feines neues Wohngebiet ist man in wenigen Minuten am Hammerby Backen. Um es vorwegzunehmen: Ja, alpiner Skilauf ist möglich und die Liftanlage war mehr als gut frequentiert von Skifahrern und Snowboarder aller Altersklassen. Übrigends finden hier in exakt einem Monat, am 23. Februar, sogar FIS-Weltcuprennen im Parallelslalom mit den ganzen Ski-Stars der Damen und Herren statt. Sichtlich beeindruckt von diesem Spektakel an Stockholms Hausberg ging es zurück nach Gullmarsplan. Um auch einmal etwas vom Außenbezirk Stockholms zu sehen, stand eine Fahrt an eine T-Bana Endstadion als nächstes auf dem Tagesprogramm. Der Name Hasselby strand war einfach zu verführerisch um nicht einmal im Leben angesteuert zu werden. Fahrzeit 33 Minuten vom Zentrum aus, rund 10 Minuten Aufenthalt und wieder zurück. Ab Kristineberg fährt die Bahn oberirdisch, sodass man schon Eindrücke sammeln kann, auch wenn sich hierher sicher seit langem kein Elch mehr verirrt hat. Zurück im Zentrum war noch reichlich Zeit um in einem der vielen gemütlichen Kaffeehäuser den Countdown für das abendliche Eishockey-Event einzuläuten.
Djurgårdens IF vs Malmö IF:
So, zum zweiten Mal binnen zwei Tage draußen im Stadtteil Johanneshov an der Globen-Arena. Doch heute wird die in hellem Licht stehende Arena sozusagen rechts liegen gelassen und die Hovet-Arena daneben angesteuert.
Verein und Halle:
Djurgården IF Hockey ist zwar 16-facher Eishockeymeister in Schweden unter dem „Label Djurgården IF“ sind aber auch noch Dutzende andere Sportarten wie Damen- und Herrenfußball, Handball, Boxen, American Football, Radsport, Ringen, Unihockey usw. integriert. Bei Internetrecherchen ist das oftmals schwierig bis man sich zum Eishockey durchgehangelt hat. Die Eishockeyhauptspielstätte in Stockholm ist die Hovet-Arena. Nur 2-3 mal pro Saison wird im großen Globen gespielt. Erbaut wurde die Hovet-Halle bereits 1955, die Kapazität bei Eishockeyspielen liegt bei 8094 Zuschauern. Natürlich ist die Halle seither durch Renovierungsarbeiten auf einen ansprechbaren Gesamtzustand gebracht. Trotzdem merkt man ihr halt trotzdem irgendwo das Gesamtalter an und sei es nur an dem relativ schmalen Durchgangsbereich hinter den Tribünen wenn man vom Haupteingang kommt. Vergleichen würde ich diese auf neu gemachte alte Bausubstanz vielleicht mit der Olympiaeisporthalle in Garmisch, obwohl dort eine noch ältere Grundbausubstanz vorherrscht. Doch erst mal eine freudige Überraschung. Am Souvenirstand gab es Logo-Pins, der Online-Shop hatte im Vorfeld nicht darauf schließen lassen. Dazu fanden sich just zu diesem Zeitpunkt vier weitere deutsche Spielbesucher hier ein. Schnell war ich optisch als SERC-Fan enttarnt und nachdem Kommentar „Vor en boor Johrn habn noch gegen Esch geschpielt!“ die drei Frauen mit Mann, als Dresdner Eislöwen Anhänger identifiziert. Nach einem kleinen Smaltalk verabschiedet man sich um den eigenen Sitzplatzblock ausfindig zu machen. Dieser war ziemlich weit oben, die Tribüne aber steil und die Sicht auf das Spielfeld war tadellos. Die Hovethalle ist zu 100% mit Sitzplätzen bestuhlt, auf der linken Stirnseite war das Hallenoval aber mit einem Vorbau versehen auf dem so eine Art VIP-Catering betrieben wurde.
Stimmung:
Der linke hintere Bereich der Geraden war wohl für Gästefans vorgesehen. Die Abtrennung dieses Bereich durch eine hüfthohe Textilmaschenabgrenzung fand ich aber schon äußerst belustigend. Da waren dann aber auch nur rund 30-40 Fans aus Malmö die sich in diesem Gästeblock einfinden sollten, vornehmlich Familien. Aber auch in den neutralen Sitzplatzzonen hatten sich noch Personen die mit Malmö sympathisierten eingefunden. Diese konnte man aber erst beim Führungstreffer als solche ausmachen. Aufgrund ihrer Garderobe wohl in Stockholm lebende oder gerade auf Geschäftsreise befindliche Südschweden. Auf der rechten Stirnseite fanden sich dann die supportwilligen DIF-Anhänger in 1-2 Blocks ein. Diese standen dann auch dort -trotz Bestuhlung- während das Spiel lief. Einige bekannte Sprechgesänge -halt mit schwedischem Text- gingen in regelmäßigen Abständen von dort aus. Manchmal machte der Rest der Halle dabei mehr, manchmal weniger mit. Die für mich von den Melodien nicht geläufigen Gesänge, wirkten dagegen eher etwas schwermüdig. Richtig gut kam dagegen ein Gesang, der wohl so ne Art Vereinshymne war, kurz vor dem Spiel angestimmt wurde und später auch noch 2-3 Mal zelebriert wurde. Da machte dann auch wirklich das ganze Stadion verbal mit. Dem schwedischen Text jedoch nicht mächtig, hörte sich das in meinen Ohren an wie in etwa „Jingelbells“. Echt lustig.
Kurz zum Spiel:
Malmö ging früh in Führung und hielt eigentlich auch vorerst recht gut mit. Die 1-0 Pausenführung durchaus verdient. Als nach einem schönen Powerplaytreffer es 2-0 für die Südschweden stand, wachten die Hauptstädter endlich auf und konnten nur wenig später in Powerplay selbst den Anschlusstreffer durch den späteren Mann des Abends -US-Boy Matt Anderson- markieren. Sehr wichtig war dann auch noch, dass der Ausgleichstreffer noch vor dem Schlussdrittel fiel. In der letzen Periode, Djurgårdens IF dann die deutlich bessere Mannschaft und er 5-2 Sieg auch in der Höhe verdient. #29 Matt Anderson dabei mit drei Toren -aber keinem Lupenreinem Hattrick- immer wieder gekonnt in Szene gesetzt durch den quirligen Außenstürmerkollegen #41 Patrick Thoresen. Mir gefiel aber auch die #4 von Djurgården, Verteidiger Marcus Högström ausgesprochen gut, der lief wirklich fast alle Scheiben des Gegners gekonnt ab und hatte ein gutes Auge für den Spielaufbau. Die drei gefielen mir bei diesem Spiel am besten. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass der 3te und 4te Block beider Mannschaften spielerisch bei weitem nicht so stark abfiel, als das in Schwenningen und den meisten anderen DEL-Clubs der Fall ist.
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Nach Spielende waren dann auch die Notausgänge hinter den Tribünen geöffnet. Draußen war endlich richtiges schwedisches Winterwetter mit dichtem Schneetreiben. In der Halle ohne Fensterfront hatte man von diesen veränderten Wetterverhältnissen nichts mitbekommen. An der T-Bana Haltestadion war für das Spielende vorgesorgt und eine zusätzliche Bahn für den reibungslosen Abtransport der Zuschauer bereitgestellt. Und es gibt tatsächlich auch Schweden die auch ein paar Sätze deutsch verstehen und reden können.
Tag-4: Sonntag – Museumstag: Skansen- und Vasa
Der Sonntagmorgen schien mir recht gut geeignet für einen Stockholmer Museumstag vorzugsweise auf der Insel Djurgården. Nach dem nächtlichen Schneefall lag die Stadt unter einer dünnen etwa 3 cm starken Schneedecke, was sie nochmal etwas majestätischer aussehen ließ. Auf die Insel führte keine der T-Bana-Linien sondern nur Busse und die kurze Straßenbahnline-7 von Norrmalmstorg. Ein kleiner Sonntagmorgensparziergang vorbei am Fährhafen Strömkajen und dem Nybrokajen über die Strandpromenade bis zur Brücke nach Djurgården war jedoch genau richtig um bei Temperaturen um die null Grad den Kopf klar zu bekommen. Das markante Gebäude des Vasa-Museums immer als Richtpunkt vor Augen. Da der Tag mal wieder zu kurz war fiel die Wahl auf Skansen und Vasa Museum und gegen die ebenfalls hier angesiedelten -sicher hochinteressanten- Nordische Museum bzw. Abba Mueum.
Als erstes stand das Freilichtmuseum Skansen auf dem Programm um auch ein bisschen einen Einblick auf das Landleben in Schweden zu bekommen. Viele alte historische typisch schwedische Gebäude sind hier auf einem schönen Naturgelände weitläufig verstreut. Einige der historischen Gebäude wären zugänglich und mit lebenden Bewohnern in passendem historischem Outfit bestückt. So konnte man unter anderem einen tollen Einblick in das alte Dorfwarenhaus aus der Kolonialzeit bekommen und von dem Inhaber auch viele Details direkt erfragen. Ein kleiner Zoo mit Tieren aus dem Norden war in dem Park mit integriert. Ein kleiner Wermutstropfen, der hier erhoffte schwedische Älg machte sich leider rar. Das konnten auch die fünf bis sechs Rentiere leider nicht kompensieren. Die 100 SEK Eintritt waren aber auf jedem Fall gut investiert, auch wenn die Möglichkeiten im Winter doch sicher etwas eingegrenzt sind. Ansonsten im Sommer sicher ein wunderbares Naherholungsziel, vor allem für Familien mit Kindern.
Weiter ging es vorbei am Abba-Museum direkt zum bekannten Vasa-Museum. Ohne Wartezeit auch am Sonntagmittag kam man schnell in die riesige Halle mit der imposanten schwedischen Galeone die bei ihrer Jungfernfahrt am 10. August 1628 nach 20 Minuten und nur 1,3 km Fahrt in der Nähe von Djurgården sank. In mehreren Etagen bekommt man das königliche Schiff nahezu aus jedem Blickwinkel perfekt zu Gesicht und kann sich gut ausmalen was für Großtat es war einen solchen Koloss zu der damaligen Zeit zu erschaffen. Vasa-Museum ein unbedingtes „Muss“ für jeden der Stockholm besucht, ich kann es hiermit bestätigen.
Zu Fuß ging es wieder zurück von der Insel Djurgården, vorbei am Königsschloss, ein letztes mal durch die Altstadt Gamla Stan zur T-Bana Haltestation. Von hier aus ging es nochmal etwas hinaus an den Stadtrand. Genauer gesagt bis zur Haltestelle in Skärholmen in Stockholms Südwesten. Direkt am Haltepunkt ist schon das große Einkaufszentrum SKHLM7, welches aber im Schnelldurchlauf durchschritten wurde. Ziel war der riesige Einkaufspark bei Kungens kurva in etwa 1,5 km Entfernung vis-a-vis der Autobahn. Kleine Anekdote noch zur Bezeichnung Kunges kurva (die Kurve des Königs): hier hatte König Gustav V 1946 seinen Catillac V8 in den wassergefüllten Graben chauffieren lassen. Ein gefundenes Fressen für Schwedens Yellow Press damals.
Alle großen Einkaufzentren sind in Stockholm selbstverständlich auch sonntags geöffnet. Wenn schon mal in Schweden, sollte es natürlich das größte aller schwedischen Möbelhäuser sein welches hier sein größtes Verkaufshaus unterhielt. Eigentlich war hier auch ein kleiner typischer schwedischer Nachmittagsimbiss mit Köttbullar heute eingeplant aber der immense Andrang am Buffet sprach eindeutig dagegen. Rund 1,5 Stunden blieben bis zum Extra-Bonus-Ground (siehe separater Bericht). Und wieder neigte sich danach ein eindrucksvoller Tag in Schweden zu Ende mit deutlich über 10 Kilometer zu Fuß, deshalb waren für den Abend keine weiteren großen Aktionen mehr geplant, außer Füße hochlegen.
Tag-5: Montag – Rückreise
Machen wir es kurz. Rückreise ohne jegliche Komplikationen. Ausschlafen, ausgiebig frühstücken, Hotel auschecken, mit dem Arlanda-Express zurück zum Flughafen, Gepäck loswerden, bis zum Abflug in der Sky City Lounge rumhängen, Nachmittags-Flug nach Frankfurt, lange Wege vom Ankunftsterminal zur Gepäckausgabe und zum Fernbahnhof, die erste Zugverbindung knapp verpasst, Überbrückung-Snack, obwohl ohne Platzkarten immer Zug-Sitzplatz ergattert, in Mannheim und Offenburg umsteigen und um 21 Uhr wieder daheim in Sankt Georgen mit vielen neuen Eindrücken aus einer wunderschönen Stadt im Norden im Gepäck. Macht Lust auf mehr, vielleicht mal eine Kopenhagen-Malmö-Tour.