Selgeltorps IF, Division 3, Sverige-Extra-Ground-Bonus
Die Stockholm-Tour-Agenda war eigentlich bis zum Rand gefüllte, sollte es aber zeitlich noch irgendwie hinhauen wollte ich unbedingt noch einen zusätzlichen Ground mitnehmen. Recht schnell klar war, dass dieses Unterfangen wohl nur -bei optimalem Agenda-Verlauf- in der hinteren Tageshälfte des letzten Aufenthaltstages in Stockholm unterzubringen war.
Im Icehopper-Forum hatte ich dafür eine nützliche Filter-Suchseite für alle Eishockeyspiele in Schweden gefunden. Hier konnte ich alle möglichen Spielpaarungen für die drei Tage in Stockholm im voraus bequem herausfiltern. Einige mögliche Standorte schieden von vorneherein aus, wie zum Beispiel die Nacka Ishall, da sie einfach nicht bequem per T-Bana erreicht werden kann und mit öffentlichen Bus-Linien wollte ich nicht in die Outlands. Zudem schien es noch einige Eishallen zu geben, wie die Mälarhöjdens Ishall an der T-Bana Endstadion in Fruängen, für die es bei Hockeyarenas keine Bilder und zusätzliche Informationen gab. Ohne ein Bild vom Standort zu haben, wollte ich das Abenteuer aber auch nicht wagen.
Fünf Eishallen im Großraum Stockholm blieben letztendlich in der engeren Auswahl:
1). Zinkensdamms Ishall, Hammarby IF, Kapazität 400, Zentrumsnah, 400 Meter zur T-Bana
2). Dannicahallen, Brinkens IF, Kapazität 100, Zentrumsnah, ca. 1 km zur T-Bana
3). Stora Mossens Ishall, IK Gota, Kapazität 2180, Aussenbezirk, ca. 1,2 km zur T-Bana
4). JM-Hallen, Tranebergs IF, Kapazität 700, Aussenbezirk, ca. 1,2 km zur T-Bana
5). Segeltorpshallen, Segelstorps IK, keine Kapazitätsangabe, Aussenbezirk, ca. 1,6 km zur T-Bana
Als letzer Tour-Agenda Punkt für Sonntagnachmittag stand der Ikea-Markt im großen Einkaufsgewerbegebiet in Kungsen Kurva bei Skärholmen auf dem Programm. Somit viel die Wahl auf die Segeltorpshallen welche sich in rund 800 Meter Entfernung zum Ikea befand. Bei einigen anderen Eishallen wären es Jugendeishockeyspiele gewesen, hier stand um 16 Uhr sogar ein Spiel der ersten Männermannschaft an. Gegner waren die IFK Österåker Vikings HC, eine Mannschaft aus der nordöstlichen Küstenregion Stockholms. Gespielt wurde in der Divison 3, also der fünft höchsten schwedischen Liga. Die Eishalle lag etwas versteckt hinter zwei Industriehallen. Der schmale Fußgängerdurchgang zwischen den beiden Industriegebäuden leider nicht als solcher zu erkennen. So kamen halt noch einmal rund 500 Meter extra für das Umlaufen der Industrieanlage hinzu. Pünktlich zum Eröffnungsbully stand ich aber an der Bande.
Eintrittspreis war keiner zu entrichten. Links vom Eingang ging es auf eine kleine aber feine Sitzplatztribüne. Die Halle in einem sehr ordentlichen und sauberen Zustand. Rechts oben in der Hallenecke ein schickes kleines Stadionrestaurant mit guter Fenstersicht aufs Spielfeld.
Da der Magen knurrte wurde entschlossen Drittel-1 von hier bei einem kleinen Imbiss zu genießen. Eine riesige Pokal- und Wimpelsammlung zierte dieses Stadionrestaurant. Später hab ich nachgelesen, dass die Dameneishockeymannschaft, dass eigentliche Aushängeschild des Vereins ist und in der jüngeren Vergangenheit sogar ein paar mal die schwedische Dameneishockeymeisterschaft gewonnen hat.
Drittel-1 war vorbei, es stand 1-1 zwischen Tabellenführer Segeltorps IF und den Wikingern aus Österåker die mit Platz-8 das Tabellenende markieren.
Der Rest der Partie sollte wieder von der Tribüne aus beobachtet werden. Das Spielniveau war mehr als passabel und sicher nicht schlechter als beispielsweise Liga-1 (also 3. Liga) in der Schweiz. Die deutlich höhere Spielerdichte in Schweden und der viel größere Amateurbereich mit sieben (!) eigenen Spielklassen war deutlich spürbar, und so ist hier ein Spiel aus Liga-5 auch nachvollziehbar höher einzustufen als beispielsweise in Deutschland oder der Schweiz.
Im zweiten Drittel ging Segeltorps dann verdient mit 2-1 in Führung und baute diese dann im Schlussabschnitt deutlich auf 6-2 aus. Es waren 56 Zuschauer zu Gegend, allerdings ohne jegliche Support-Aktionen.
Fazit:
Extrem stolz und glücklich, dass es mit diesem Extra-Ground bei vollem Tour-Kalender trotzdem auch geklappt hat.