NLA-Eishockey in der Flughafenstadt
Die Sommerprozedur war nach dem NLA-Aufstieg der SCL Tigers früh festgelegt. Nach Veröffentlichung des Spielplanes sollte ein NLA-Auswärtsspiel des Aufsteigers aus dem Emmental im September anvisiert werden. Da der DEL-Spielplan traditionell immer einige Wochen länger auf sich warten ließ, war auch klar, dass es dann auch zu einer Heimspielüberschneidung mit den Wild Wings kommen könnte. Hier konnten die SCLT bei mir aber noch von Bonuspunkten aus der Letzen Saison punkten und letztendlich blieb dann das immer spannende SERC Heimspiel gegen die Kölner Haie an diesem Tag auf der Strecke. Ok, Spielplan war dann irgendwann draußen, aber die angedachten Ziele in Lausanne oder Genf lagen bedauerlicherweise nicht in meinem Urlaubs-Zeitfenster. Auch die dritte Option, ein Auswärtsspiel in der neuen Tissot-Arena in Biel passte noch nicht ins Raster. So viel die Wahl auf das Spiel in der Flughafenstadt im Norden von Zürich. Hier hatte ich Zwar schon mal zwei WM-Spiele gesehen aber bisher noch kein NLA-Spiel des EHC Kloten. Außerdem ist Kloten ein angenehmes Tagesreiseziel, was bei den beiden Spielorten im rein französisch sprechenden Teil der Schweiz, nicht der Fall gewesen wäre. Dazu kommt das die Mannschaft aus dem Züricher Unterland bei mir die meisten Sympathien aller Teams aus der Nordostschweiz hat.
Wie bereits erwähnt kurze Anfahrtszeit aus dem Schwarzwald auch am Freitagnachmittag mit rund einer Stunde und fünfzehn Minuten. Die Parkplatzsituation war noch vom letzen Besuch bekannt und stellte kein Problem dar. Es blieb sogar noch etwas Zeit für einen kleinen Stadtrundgang und zwei Tassen Kaffee. Besonders erwähnenswert die originelle Kreiselbebauung mit einem überdimensionalem Puck mit Kloten-Logo (hier hat man im Gegensatz zu VS und anderen Eishockeystandorten, schon das Club-Traditions-Level *ändere-nie-Clubfarbe-oder-Clublogo* erreicht. Ansonsten ist der Ortskern am Stadtrand von Zürich doch recht ländlich geprägt im Gegensatz zum weitaus hektischeren Stadtteil Oerlikon, der ja nur wenige Kilometer entfernt ist und wo das Hallenstadion vom Stadtrivalen ZSC steht. Der tägliche Menschenmengenrummel konzentriert sich hier in Kloten wohl nur auf das Flughafenareal, welches schon durch die Verkehrsinfrastruktur den Ortskern aber nicht direkt taktiert.
Auch die Swiss-Arena liegt sehr idyllisch auf einer leichten Anhöhe in einem Waldstück. Leider bewegt dich der Traditionsclub -der am längsten durchgehend in der NLA spielt- in den letzen Jahren finanziell immer am Limit und konnte sich nur Aufgrund diverser Eigentümerwechsel immer wieder vor einem Ruin retten. Was die Ticketpreise anbelangt scheint man wohl mit dem „Zett“ konkurrieren zu wollen. Über 34 Franken wurden im Online-Verkauf für einen Stehplatz angekündigt. Okay waren dann an der Abendkasse nur 29 Franken, aber trotzdem, ganz schön happig. Nur 3614 Zuschauer an diesem Abend .. ist halt immer zweischneidig so eine Hochpreispolitik, auch im Großraum Zürich. Schade, ansonsten ist man hier an Kasse, Fanshop und vom Security-Personal sehr freundlich, auch zu den angereisten Gästen, was nicht immer selbstverständlich ist.
Positiv ist auch, der recht große Stehplatzsektor für die Gäste. In etwas gleiche große Gesamtstadionaufteilung Heimstehplatz-Gaststehplatz-Sitzplatz wie in Rappi. Steile Stehplatzstufen sorgen für eine gute Sicht auf das Spielfeld. Durch den großen Hintertor-Korridor sind die Stehplätze aber relativ weit von der Eisfläche weg. Der Klotener Anhang auf den Stehplätzen eher auch etwas verhalten, da gibt es sicher lautere Eishallen in der Schweiz.
Kurz zum Spiel:
Nachdem beim Testspiel in Langenthal ja auf Langnauer Seite auf drei AL-Position verzichtet wurde, also heute das komplette AL-Aufgebot. Kevin Hecquefeuille und Chris DiDomenico wie erwartet die dominierten Akteure. Am unauffälligsten -obwohl an der Seite von DiDo- noch der Ex-DEL-Top-Scorer Kevin Clark. Auch die Moggi-Twins und Bucher weitaus nicht so auffällig wie noch im Testspiel. Die Strafenverteilung der Schiris auch etwas arg gästelastig, vor allem die Strafe gegen Sandro Moggi wegen Reklamierens was Kloten eine vier minütige 5-3 Überzahl incl. Tor bescherte, sehr fragwürdig. Letztendlich endschied dieses eine Tor dann ja auch die Partie. Auf Klotener Seite bleibt nur festzuhalten das Goalie Gerber sein Leistungszenit so langsam auch überschritten hat. Ich glaube nicht, dass ein oft herbei gewünschte Rückkehr Gerbers ins Ämmitau, der erhoffte Qualitätsschub auf der Torwartposition wäre.Alles andere zum Spiel im …
Stenogramm:
Kloten Flyers - SCL Tigers 3:2 (1:0, 2:1, 0:1)
SWISS Arena – 3'614 Zuschauer
Schiedsrichter: Stricker/Wirth, Bürki/Gnemmi
Torfolge:
• 18. Praplan 1:0.
• 26. Hecquefeuille (Di Domenico/Ausschlüsse Santala, Back) 1:1.
• 32. Bieber (Ausschlüsse Sandro Moggi, Bucher) 2:1.
• 40. (39:23) Praplan (von Gunten) 3:1.
• 56. Anton Gustafsson (Di Domenico, Ciaccio/Ausschluss Santala) 2:3.
Strafen:
SCL Tigers: 7mal 2 Minuten
Kloten Flyers: 4mal 2 Minuten
SCL Tigers
Torhüter: Ciaccio
1. Block: A. Gerber, Koistinen; Haas, Schirjajew, Murray
2. Block: Hecquefeuille, Müller; S. Moggi, Bucher, C. Moggi
3. Block: Weisskopf, K. Lindemann; Wyss, Gustafsson, T. Gerber
4. Block: Zryd, Albrecht; Nüssli, DiDomenico, Clark
Kloten Flyers
Torhüter: Gerber
1. Block: Stoop, von Gunten; Bieber, Hollenstein, Santala
2. Block: Back, Erik Gustafsson; Guggisberg, Olver, Kolarik
3. Block: Frick, Schelling; Leone, Kellenberger, Praplan
4. Block: Collenberg, Casutt; Lemm, Liniger, Obrist
Bemerkungen:
SCL Tigers ohne S. Lindemann, Stettler und Bärtschi (beide verletzt)
Kloten Flyers ohne Stancescu, Harlacher und Boltshauser
• Timeout SCL Tigers (59:17).
• SCL Tigers ab 58:43 ohne Torhüter.