Augsburg vs Schwenningen im Curt-Frenzel-Stadion: die 10te
Vierzehn Tage fehlten, dann wären es genau 11 Jahre gewesen – mein letzte SERC Punktspiel in Augsburg. Ehrlich gesagt kann ich mich auch gar nicht mehr an große Details zu diesem Spiel am 28.02.2003 im Curt-Frenzel Stadion (CFS) erinnern das der SERC damals 3-2 n. P. verlor. Gut in Erinnerung sind mir aber immer noch die vielen positiven Aufmunterungen der AEV-Fans hinsichtlich der drohenden SERC-Insolvenz mit damit verbundenem wirtschaftlichem Abstieg, da wir dieses Spiel damals traditionell mit den Freunden im AEV-Block verfolgten. „Drei bis vier Jahre zweite Liga dann seid ihr wieder da“ war so der gängige Aufmunterungsschulterklopfer seinerzeit. Die offene eigene Stadionumbaufrage dazu im Hinterkopf, ich war eher skeptisch ob ich überhaupt noch einmal ein SERC-Spiel in Augsburg besuchen könnte.
Nun ja, es sind fast elf Jahre ins Land gegangen und es hat sich wirklich viel getan in dieser Zeit. Wir haben tatsächlich ein für unsere Verhältnisse nahezu perfektes renoviertes neues Stadion in VS bekommen, wie ich mir das damals 2003 mit der Insolvenz vor Augen nie auszumalen geträumt hätte. In Augsburg hat man ebenfalls gebaut und das war sicher noch nervenaufreibender, da der erste Versuch mit den zu flachen Tribünen völlig in die Hosen ging und sogar das Szenario einer Bauruine drohte.
Mittlerweile ist aber Dank architektonischer Unterstützung aus Schwenningen auch aus dem CFS eine richtig gelungene Arena geworden. Richtig eindrucksvoll der große AEV-Stehplatzblock hinter dem Tor. Dafür sind auf der Haupttribüne viele Stehplätze, Sitzplätzen gewichen. Als Folge davon mussten viele AEV-Fans sich neue Stammplätze suchen und wir konnten nur wenige der alte AEV-Weggefährten von damals mehr ausmachen. Auch der Gästesektor wurde quasi diagonal zur Eisfläche in die andere Ecke verlegt. Er ist aber groß, hat eine gute Sicht auf das Spielfeld und man kann sich auch als Gastfan frei im Umlauf des Stadions bewegen. Einzig der separate Zugang für Fans mit Tickets für den Gästeblock stiftete im Vorfeld etwas für Verwirrung, wenn man die neuen örtlichen Gegebenheiten noch nicht kannte. Auch die offene im Stadion integrierte Bob-Terrasse ist eine interessante gelungene moderne Catering-Option.
Da es mittlerweile doch recht viele Fanfreundschaften zwischen Augsburg und Schwenningen gibt (ältere wie unsere aus dem Jahr 1985 sind aber wohl eher seltener), hat diese Spielpaarung mittlerweile eine eigene Note, da eine durchweg friedliche und freundschaftliche Atmosphäre -auch wenn es auf dem Eis mal etwas hitziger zugeht- vorherrscht. Außerdem hegt man auch im Zeichen von Abneigung gleiche Interessen und macht keinen Hehl daraus diese gemeinsam und lautstark, offen kund zu tun.
Wie fast immer wenn wir in Augsburg waren standen wir am Ende mit leeren Händen da. Es war mittlerweile zum 10-mal: AEV vs SERC im Curt-Frenzel-Stadion. Die Bilanz 8 zu 2 Siege für Augsburg.
Für das verlängerte Augsburg-Wochenende gab es dann am Folgetag noch ein weiteres Pflichthighlight: Kabarettabend mit bzw. in der original Augsburger Puppenkiste. Ein Hammer-Sketch-Programm, daß den Lachmuskeln wirklich alles abverlangte.
Fazit: Auf jedem Fall kommt nächste Saison wieder ein Spiel in Augsburg dazu. Richtige Fanfreundschaften halten ein Leben, auch wenn man eben mal, fast elf Jahre sportlich getrennte Wege geht.
Den Spielverlauf kopier ich einfach mal aus den Medien.
Die Schwenninger Wild Wings haben gestern im ersten Spiel nach der DEL-Länderspielpause in Augsburg mit 3:5 (0:3, 1:1, 2:1) verloren und bleiben Tabellenvorletzer.Die Aufholjagd der Wild Wings im Schlussdrittel wurde nicht belohnt. Zu spät waren die Schwenninger nach einem Stau bei ihrer Anfahrt gekommen. Mit einigen Minuten Verspätung begann deshalb die Partie vor 5342 Zuschauern.
Nur 19 Sekunden waren gespielt, da lagen die Panthers, die noch jeden Punkt für den Einzug in die Pre-Play-offs benötigen, schon mit 1:0 in Führung. Connolly hatte vor das Tor von Schwenningens Keeper Pätzold gepasst – und Grygiel war zur Stelle. In der fünften Minute folgte bereits das 2:0. Den Gästen war im Spielaufbau ein Fehler unterlaufen – Brown schloss den Konter der Augsburger erfolgreich ab. Die Gastgeber spielten wie aufgedreht weiter und nutzten ein Überzahlspiel in der 11. Minute zum 3:0. Brown hatte auf den langen Pfosten des Schwenninger Gehäuses gepasst, Caporusso trug sich jetzt in die Torschützenliste ein. Mit diesem verdienten Zwischenstand ging es auch in die erste Pause.
Zweieinhalb Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, als die Neckarstädter, begleitet von 400 Fans, eine große Chance zu ihrem ersten Treffer hatten – doch Green vergab nach einem Wishart-Distanzschuss. Die Gäste hatten nun mehr Zugriff aufs Spiel und schafften durch Goc im 5:3-Powerplay nach Vorarbeit von Ramsay in der 31. Minute das 1:3. In der 36. Minute gab es Strafen für O’Connor und Dück. Die Panthers nutzten das doppelte Überzahlspiel zum 4:1 durch Werner.
Die Hausherren kontrollierten im Schlussdrittel zunächst die Partie und ließen nicht viel zu. Dann aber gaben die Schwenninger ein nächstes Lebenszeichen in Unterzahl mit ihrem zweiten Treffer in der 54. Minute. Gegen den harten Schuss von Beechey war Augsburgs Torhüter Ehelechner machtlos. Die Wild Wings blieben am Drücker und jubelten in der 58. Minute nach dem Treffer von O’Connor zum 3:4, als Coach Stefan Mair zum ersten Mal Pätzold aus dem Kasten genommen hatte. Als der Schwenninger Keeper zum zweiten Mal runterging, machte dann Trevelyan (59:20) alles klar zum 5:3-Sieg der Augsburger. Wild-Wings-Coach Stefan Mair kritisierte: "Wir haben in den ersten zehn Minuten zu leichte Gegentore bekommen. Das war mitentscheidend."