Der Rest-NLB-Spielplan der SCLT bot keine richtige Ein-Tages-Fahrt für einen neuen Ground mehr an, und nach der NLA-Fahrt am Vortag zum Spiel EVZ vs Biel, wäre es ja irgendwie auch pervers gewesen, dann einen Tag später kurioserweise im Heimblock beim Team vom Bieler See aufzuschlagen.
Verbunden mit einem Stadtbummel in Zürich war aber auch ein Regio-Spiel in der Ostschweiz eine durchaus akzeptable Alternativ-Lösung. Mit Winterthur, Frauenfeld, Bülach und Dübendorf gab es vier regional geeignete Kandidaten. Und tatsächlich fand sich mit Dübi vs Frauenfeld ein Regio-Spiel mit einer recht komfortablen Anspielzeit, bereits um 17.15 Uhr.
Um die nervige Parkplatzsuche in der Züricher Innenstadt aus dem Weg zu gehen, bot sich zudem die gute S-Bahn-Anbindung direkt von Dübendorf als Ausgangspunkt des Tagesabstechers in die Züricher Innenstadt an. Über Wallisellen vorbei am Hallenstadion des ZSC ging es zunächst für knapp 5 Stunden nach Zürich unter anderem zu den Prunk- und Plotz-Verkaufshäuser in der noblen Züricher Bahnhofstraße.
Wieder zurück in Dübi dann gleich auf direktem Weg zur Eishalle im Chreis. Von außen machte die Halle jetzt keinen großen Eindruck auf mich obwohl die Außenanlagen sehr gepflegt erschienen. Sie hatte zudem eine zweite freie Außenbahn wie man es ja häufig in der Schweiz anfindet. Leider war es durch Absperrvorrichtungen nicht möglich bis direkt ans Außenfeld zu gelangen.
Ticket geordert und hinein in die Halle. Schnell noch ein Pin am kleinen aber feinen Souvenirstand am Haupteingang und erst mal die Örtlichkeiten in Augenschein nehmen, den die Teams befanden sich zum Warm-Up bereits auf dem Eis. Auch Innen war die Halle sehr sauber und gepflegt. Am anderen Ende der Halle gab es einen großzügigen Verpflegungsstand. Zwischen Haupteingang und diesem Stand befand sich die große Holzsitztribüne, darunter ein circa 6-stufiger Stehplatzblock.
Auf der anderen Längsseite gab es auch noch zwei kleine Stehplatzbereiche. Einer davon wurde später von einer ca. 15-köpfigen Fanclubabteilung bevölkert die mit zwei Trommeln und relative aktuellem Liedgut aber das gesamte Spiel mehr oder weniger auf sich allein gestellt war. Gästefans waren keine auszumachen. Insgesamt wurden später 597 Zuschauer durchgegeben, wovon ich etwa 400 als Sitzplatzbesucher zuordnen würde. Sehr amüsant fand ich den Hallensprecher, wie er mit einer extrem blumigen Sprache im Schweizer Dialekt z. B. den Gegner, die Verkaufsstände in der Halle und auch das eigene Stadion anpries. Mein wahrer Held des Abends in dieser Eishalle.
Kurz zum Spiel: Die Thurgauer gingen früh in Führung. Nach fünf Minuten ein schwerer Bandencheck auf der anderen Spielfeldseite. Der Dübi Spieler verletzte sich dabei und ging vom Eis und für den EHCF-Spieler war das Spiel nach einer Spieldauer natürlich auch vorbei. Dübi glich aus, Frauenfeld ging wieder in Führung. Zum Ende des zweiten Drittels dann der neuerliche Ausgleich von Dübi, obwohl Frauenfeld zuvor auch gut mit zwei Toren hätte führen können. Danach vielen keine Tore mehr. Dübendorf wirkte aber von nun an bis zum Schluss etwas überlegener. Overtime – Penaltyschießen – Sieg für Dübi.
Meine Scoutanalyse: Bekanntester Akteur auf dem Eis vom Namen her war sicher die #9 bei Dübi: Santtu Sulander, Sproß von ZSC-Torwartlegende Ari. Ich glaub den hab ich bei den GCK Lions schon mal gesehen. Ansonsten gehen in die Three-Star-Wertung von mir noch an: EHCF-Goalie Andreas Schoop für einige gute Paraden und auf Dübi Seite Luca Grassi, der mir mit einigen guten Solos aufgefallen ist.
Fazit: Gutes Tempo im Spiel, Regio-League-Eishockey kann man auf jeden Fall mal wieder irgendwo schauen gehen. Knapp 600 Zuschauer waren auch ganz ok.