Binnen knapp einem Monat sollte ein weiterer NLB-Ground in der französischen Westschweiz eingecheckt werden. Also wurde am 19ten Oktober die eidgenössische Uhrenstadtstadt La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg angesteuert. Kurzer Hotel-Check-In Zwischenstopp zwischen Neuenburger- und Bielersee und weiter ging es via Neuchâtel hinauf auf das knapp 1000 Meter gelegene Hochtal auf dem die UNESCO-Welterbe-Stadt liegt. Da die Parkplatzsituation am Eisstadion begrenz ist wurde gleich dort Parkiert und zu Fuß hinunter in den Ort gelaufen, was aber nicht weit war. Ein wunderbarer Herbsttag mit viel Sonne lud au0erdem zu einer ausgedehnten Stadtbesichtigung ein. Flaniermeile ist die breite Hauptstraße „Avenue Léopold Robert“. La Chaux-de Fonds wurde nach ein Stadtbrand Anfang des 18.ten Jahrhunderts im Schachbrettform -alle Stassen im Stadtkern verlaufen parallel und rechtwinklig- neu aufgebaut. Diese Besonderheiten geben der Stadt schon einen eigenwilligen Stil. In Deutschland ist mir ähnliches nur aus Mannheim bekannt. Besonders eindrucksvoll sieht man diese Rasterform der Gebäude von der Besucherplattform des Espacité –Towers, welche man bequem mit Lift erklimmen kann.
Zahlreiche Geschäfte, Kneipen und zwei große Einkaufszentren ließen die Zeit schnell verstreichen. Auffällig der recht große Anteil von dunkelhäutiger Bevölkerung, das nahe Frankreich lässt wohl grüßen. Eine Stunde war noch für den Besuch des “Musée International d'Horlogerie“, dem Internationalen Uhrenmuseum reserviert, was eindeutig zu knapp bemessen war. Noch einen kleinen Drink im Straßencafe bei immer noch angenehmen Temperaturen, dann ging es wieder zurück zur Patinoire des Mélèzes, dem Eisstadion von La Chaux-de-Fonds.
Noch war etwas Zeit bis die Stadion-Tore um 19 Uhr öffneten. Erst mal das SERC-Trikot an um bei den „Les Chaux-de-Fonniers“ etwas Verwirrung zu stiften. Die Straße die direkt am Stadion vorbei führt war mittlerweile abgesperrt und diverse mobile Fressstände hatten aufgeschlagen. Erwähnenswert vielleicht der kleine offene Holzgrill aus dem Garten für kurzgebratenes. Zunächst galt es aber noch Tickets zu ordern. Das Stadion ist für NLB-Verhältnisse mit 7200 Plätzen recht groß, so dass genügend Kapazität vorhanden war. Der Gästeeingang war an der hinteren Stirnseite der Eishalle. Dahinter ist noch eine zweite offene Eisfläche – war aber leider noch ohne Eis. Endlich 19 Uhr, rein in den Gästeblock, Oha, sogar mit Videowürfel und der Gästeblock war wirklich sehr großräumig, das Stadion also durchaus für höhere sportliche Aufgaben ausgelegt. Etwas verwundert war ich hingegen über den recht breite „Todesstreifen“ der den Gästestehblock von den Einheimischen trennte und ich fragte mich nach einem Derby bzw. vor welchen Gästefans man den solchen Respekt hatte.
Schnell war ein Platz mit guter Sicht aufs Spielfeld gefunden und ein netter Dialog mit einem Langnaufan-Paar aus Solothurn gefunden, dass sehr beeindruckt war, dass wir extra aus dem Schwarzwald hergefahren sind und schon so viele SCLT-Spiele besucht hatten.
Kurz zum Spiel: Die Neuenburger legten los wie die Feuerwehr und gingen folgerichtig durch ihren Topscorer Benoït Mondou früh in Führung. Danach kämpften sich die Emmentaler zurück ins Spiel, glichen in Überzahl durch Sandro Moggi aus und lagen nur wenige Sekunden später durch einen Treffer von Raphael Kuonen sogar plötzlich selbst in Führung. Ein haarsträubender Fehlpass in der Vorwärtsbewegung nutzte der HCC noch vor der Pause zum leistungsgerechten Ausgleich. Im zweiten Drittel zunächst mehr Spielanteile für die SCLT und prompt fiel auch die neuerliche Führung durch Claudio Moggi. Doch La Chaux-de-Fonds schaffte in Überzahl wiederum den Gleichstand. Im Letzten Drittel vergaben die Langnauer dann leider 2-3 vielversprechende Konter als man nur noch Torhüter Damiano Ciaccio ausspielen musste und das rächte sich dann bitterlich als es in Penaltyschießen ging, was verloren wurde.
Die Besten auf Seiten von La Chaux-de-Fonds : Ciaccio, Mondou und Jinman auf Langnauer Seite Hecquefeuille und der erste Block mit den Moggi-Twins und Haas. Die letzen drei leider aber auch immer wieder mit unnötigen dummen Strafen auch etwas übermotiviert.
Stimmung: War nicht schlecht. 2701 Zuschauer darunter ca. 150-180 Langnauanhänger. Leider waren die Zuschauerränge recht bescheiden ausgeleuchtet. So konnte man den HCC-Stehplatz-Sektor vis-a-vis eigentlich nur akustisch leider aber nicht optisch wahrnehmen.
Telegramm
HC La Chaux-de-Fonds - SCL Tigers 4:3 n.P. (2:2 1:1 0:0 0:0)