Am frühen Dienstagmorgen ging es los zur ersten Tagesetappe Richtung „Lac de Neuchâtel“. Der Neuenburgersee ist der größte Gesamtschweizer See, also auch größer als z. B. der Züri-See oder der Vierwaldstätter See. Doch kurz vor Schaffhausen mußte die Reiseroute kurzerhand neu festgelegt werden. Durch einen schweren Unfall wär das Nadelöhr der Nordumfahrung von Zürich komplett dicht und der Verkehr staute sich rasch bis nach Winterthur. Durch den Verkehrsfunk zum Glück rechtzeitig informiert blieb so doch noch die Möglichkeit den Großraum Zürich über Waldshut weiträumig zu umfahren, kostete zwar etwa ein halbe Stunde mehr Fahrzeit, da es Überland ging, der Stau auf der A1 bei Zürich wuchs aber schnell auf über 1,5 Stunden Wartezeit an so das im Endeffekt doch über eine Stunde gewonnen war.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Schoppyland bei Bern ging es schnell weiter nach Neuchâtel im "welschen" Teil der Schweiz. Nettes Städtchen mit schöner Altstadt und einer weitläufigen Uferpromenade. Beides lud zum ausgiebigen verweilen an. Markant sicher auch das „Stade de la Maladière“ Heimspielstätte des Fussballvereins Xamax. In dessen Schatten die eher unscheinbare „Patinoire du Littoral“, die Eissporthalle von Neuchâtel. Übrigens, nicht weite entfernt, etwas weiter oben Richtung Jura liegt La Chaux-de-fonds, ein weiteres interessantes Schweizer Eishockeystädtchen.
Da das Spiel in SCLT vs KEC bereits um 18 Uhr angepfiffen wurde ging es also gegen 16 Uhr weiter in die Zähringer-Stadt Burgdorf. Als Fahrstrecke wurde dieses Mal die Weinanbauregion am westlichen Ufer des Bieler Sees gewählt. Das Seelandstädtchen Biel/Bienne wird zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen eines Eishockeyspieles sicher noch mal direkt angesteuert.
Die Localnet Arena Burgdorf liegt gleich am Ortseingang linker Hand. Allerdings wer nach einem Hallendach Ausschau hält tut sich schwer. Die Halle ist schon etwas eigenartig direkt in einem Art Erdloch versteckt. Vom kleinen PKW-Parkplatz neben der Halle ist nur eine etwa einstöckig hohe Dachkonstruktion ersichtlich. Im Winter bei einem kleinen Schneesturm ähnelt das Ganze dann wohl eher einer Forschungsstation in der Antarktis. Direkt dahinter das Außenfeld ebenfalls in dieser Erdschlucht. Zum Glück war der KEC-Bus gut platziert geparkt, damit war die richtige Arena-Zufahrtsstraße doch auch so klar ersichtlich. Auch eine Dutzend KEC-Fans war schon anwesend. Der eine oder andere Rheinländer arbeitete und wohnte aber in der Schweiz oder spielte hier sogar Eishockey, sodass die Anreisewege doch auch manchmal relativ kurz waren. Mit den vielen SCLT-Fans im Hockey-Outfit gab es also ein guter bunter Mix an Eishockeyfans. Das sah optisch schon mal wesentlich besser aus als am Sonntag in Dornbirn.
Der Innenbereich der Halle, war dann sehr modern. Das Einlass- bzw. Platzpersonal im feinen Zwirn und Krawatte passte sich dem an. An der einen Stirnseite ein kleines schickes Restaurant, was aber nicht offen hatte. Vor der Stadiongaststätte gab es aber -wie draußen- einige Getränke- und Verzehrstände. Auf der einen Längseite der Arena war der kleiner vierstufiger Stehplatzbereich. Vis-a-vis waren Sitzplätze. Auf der Arena-Hompage war eine Kapazität von total 800 Plätzen angegeben. Der Stadionsprecher verkündete später 892 anwesende Zuschauer. Jeder der gekommen war, ist also auch reingekommen und es war sicher noch etwas Platz mehr gewesen.
Zum Spiel: KEC gewann 2:1 nach Verlängerung. Partie war auch wirklich ausgeglichen aber sicher auch aufgrund des bald anlaufenden Saisonstart etwas mit angezogener Handbremse gespielt, um kein unnötiges Verletzungsrisiko so kurz vor dem Start zu riskieren. Die Haie gingen im zweiten Drittel früh in Führung, die Tigers glichen in der Mitte des letzten Drittel bei einem 5-3 Powerplay mit ihrem Kontingentspielerblock aus. In der Overtime dann nach wenigen Sekunden der Matchpuck für die Rheinländer. Aufgefallen auf der Haie Seite sind mir vor allem die beiden Schweden Tjärnqvist und Holmqvist. Moritz Müller und National-Goalie Youri Ziffzer waren ebenfalls stark. Dazu Alex Weiß, aber denn hatte ich evtl. als Schwarzwälder auch speziell im Visier. Bei den Tigers stach der Try-Out Goalie Hübl hervor, in der Abwehr war Jörg Rebers Routine sehr markant, im Sturm gefiel mir die Formation Haas – Froidevaux - Bucher sehr gut.
Ein zusätzlicher Vorteil der frühen Anstoßzeit: schon um 23 Uhr wieder daheim. Perfekter Tagesausflug bei –wie immer- guten Freunden.