Eigentlich stand ein Punktspielbesuch des EBEL-Neulings EC Dornbirn für die Saison 12/13 ganz weit oben auf meiner Tour-Agenda der anlaufenden Saison. Durch den Testspielvergleich in der Pre-Season mit den Wild Wings wurde dieses Vorhaben (ohne die Punktspiel-Variante) kurzerhand zum unumgänglichen Auswärts-Saisonstart deklariert.
Neblig und kalt präsentierte sich das Wetter als es vom Schwarzwald Richtung Vorarlberg ging. Für die Hinfahrt wurde die Route über Konstanz und Romanshorn gewählt. Ein erster Zwischenstopp war für das malerische Schweizer Bodenseestädtchen Rorschach vorgesehen. Noch nicht allzu oft hat es mich bisher ans eidgenössische Bodenseeostufer verschlagen. Diese Reisebildungslücke sollte etwas geschlossen werden. Zudem gab es am See zur Mittagszeit dann auch reichlich Sonnenschein was zu einem mittleren Ufersparziergang mit dem einen oder anderen kurzen Sonnenbad und einem kurzen Mittagssnack genutzt wurde. Danach ging es dann auf direktem Weg weiter nach Dornbirn. Zeit war noch reichlich vorhanden, sodass ein Eiskaffee schon mal die abendliche Eiszeit im Messestadion Dornbirn einläutete.
Im weitläufigen Messepark war die Eishalle schnell ausgemacht. Messe stand auch keine auf dem Programm, sodass auch üppig Parkplatz zur Verfügung stand. Ein paar Blicke auf das Warmmachen der SWW-Spieler werfen und dann mal abchecken ob das Stadion was taugt. Naja, immerhin ein Parkdeck unter der Halle war sogar vorhanden. Ansonsten doch sehr Stadtrandgelegen quasi: Stadion, Stadtgrenze, Streuobstwiese und direkter Übergang zur Vorarlberger Bergwelt. Etliche Schwenninger Fans waren auch schon Vorort. Es sollten sich dann bis zum Spielstart ca. 50-60 Fans aus dem Schwarzwald einfinden. Bei einer Gesamtbesucherzahl von 1.120 sicher eine respektable Quote. Der Gästeblock in der zweiten Etage direkt hinterm Tor mit einer sicher extravaganten Aussicht. Aber von einem Block kann eigentlich gar nicht die Rede sein. Das war eigentlich nur ein Durchgang ohne Stehplatzstufen. Keine Ahnung was man da macht, sollten da tatsächlich mal mehr als 250 Gästefans kommen. Zumal auch der Sicherheitsdienst etwas nervig und überempfindlich war und perdu keine Schwenninger über den Umgang in den anderen Stehplatzbereich hinüber gehen lassen wollte. Dabei waren weit und breit keine Krawallbrüder unterwegs. Die Hardcore-Fanecke der Bulldogs bestand sogar nur aus 5 Personen, 1 Trommel (die aber das gesamte Spiel über nicht zum Einsatz kam) und einer Zaunfahne Blackdogs. Der Rest der Heim-Stehplatzkurve war auch fast komplett leer also es war dort eigentlich genügend Platz für alle. Wie gesagt auch aus VS keine Raubauken am Start. Ok, es war das die Generalprobe für die Sicherheitsleute für die Punktspielpremiere in einer Woche, aber dieses penetrante Blocktrennung ohne ersichtlichem Grund nervte gewaltig auch wenn man mit den Leuten die das so koordinierten freundlich darüber diskutieren konnte und auch nicht jeder von denen diese Vorgehensweise so richtig verstand. Eins war aber schnell klar ein EBEL-Punktspiel werde ich mir sicher nicht antun. Das hat keine Fankultur dort in Dornbirn. Ich kann mir Vorstellen, der EBEL-Standort wäre in Feldkirch von der Fankultur her, wesentlich besser aufgehoben gewesen, ohne dass ich jemals ein Spiel in Feldkirch live gesehen habe.
Zum Spiel: Es scheint eine wirklich gute Teamzusammenstellung 12/13 zu sein. Schöne Angriffskombinationen der Wild Wings, die Handschrift von Stefan Mair mit vielen verschiedenen Variationen trickreich ins Angriffsdrittel zu gelangen ist deutlich zu erkennen. Auch ein wesentlich verbessertes Abwehrverhalten als noch vor Wochenfrist gegen Basel. Der späte Rückstand im ersten Drittel wurde postwendend noch vor der ersten Pausensirene egalisiert. Lang mit sehr bemerkenswerter Torhüter-Leistung. In der Abwehr Dück und Sacher in bestechender Frühform, Schmidt dafür öfters etwas leichtsinnig. Aus einer homogenen Angriffsleistung über alle vier Reihen stach wieder einmal Lucky Sleigher als eiskalter Verstrecker hervor.