The Nordic Tournament / Teil-1 / Hansestadt Bremen
Akribisch vorbereitet mit vollgepackter Tour-Agenda ging es also auf die viertägige Fahrt in den hohen Norden. Reichlich Schneefall kurz vor dem Start bestätigte, dass es eine gute Entscheidung war auf eine Bahnfahrt zu setzten und so das ganze Vorhaben nicht kurzfristig durch irgendwelche Wetterkapriolen zu den Akten legen zu müssen. Durch die frühe Buchung konnte auch auf den günstigen Spartarif der DB zugegriffen werden. So hielten sich die Kosten mit 42 Euro für eine Strecke Küste-Schwarzwald in überschaubarem Rahmen. Das ganze inklusive Platzreservierung und in der bequemen ersten Klasse. Auch in Sachen Pünktlichkeit ging alles optimal über die Bühne und auch das Wetter zeigte sich dann im Norden doch noch von seiner besseren Seite.
Um 14 Uhr war das Gepäck im Hotel verstaut und es ging gleich zu Fuß in die Bremer Innenstadt. Gut vorbereitet wurden alle Sehenswürdigkeiten (Rathaus, Roland, Stadtmusikanten usw.) abgeklappert Einen kleinen Sprung an die Weser, ins historische Schnorrviertel und zur Windmühle am Wall fehlten selbstverständlich auch nicht. Immer wieder gespickt mit diversen Abstecher in eine der vielen Einkaufspassagen, oder zu einen kleinen Imbiss. Schon war es 19 Uhr.
Zeit um sich mit den öffentlichen Verkehrsmittel aufzumachen in den Stadtteil Walle wo das Eissportzentrum Paradice Ziel für das Abendprogramm war. Eishockey Landesliga Nord, Red Barons Bremen gegen ASV Hamburg, keine Ahnung was da auf mich zukommt, aber den Ground noch mitzunehmen war einfach zu verführerisch. Die Sportanlage dort in Walle bestand aus einem Bad und zwei Eisbahnen. Erste Ernüchterung, auf Bahn-1 war öffentliches Eislaufen. Das Spiel somit also nur auf Bahn-2, in der Trainingshalle. Puhh, nächste Hürde wie komm ich in Halle-2? Im zweiten Versuch über die Tür mit der Aufschrift "Umkleidekabine Eishockey" klappte es dann. Immerhin war von hier auch der Cateringbereich von Halle-1 zugänglich.
Eintritt war keiner zu entrichten. Kein Wunder, der Rest der Anwesenden erfüllten auch irgendwelche Funktionen rund ums Spiel (Eismeister, Zeitnehmer, Strafbanktüröffner, Toraufsteller, Sanitäter, Fotograf) und die sich abwechselten 4-5 Männeken an der Bande entpuppten sich später als eine weitere Landesligamannschaft, die nach Ende des Publikumseislauf auf Bahn-1 zum Training antraten.
Ok, also noch ein paar Worte zum Spiel. War jetzt sicher nicht so der Hit. Hamburg führte rasch 2-0, dann doch zwei Bremer Tore, danach zwei weitere Hamburger Treffer bis zur zweiten Pause. Erwähnenswert und Star des Abends: Leanne Evans, die kanadische Stürmerin mit der #18 im Dress der Barons. Bilanz: erste Strafe nach wenigen Minuten Spielzeit, schönstes Tor des Abends (2-2 Ausgleichtreffer), geilster Check direkt an der Bande vor den beiden Zuschauern aus dem Schwarzwald. Der gecheckte Hamburger Spieler war danach komplett bedient von dem Mädel derart niedergestreckt zu werden. Ach ja, der verbale Frustabbau des Hamburger Spielers während seiner 10 minütigen Disziplinarstrafe, war auch noch recht amüsant anzuhören.
Die Taktfrequenz der S-Bahn änderte sich ab 22 Uhr, so das kurzerhand entschlossen wurde sich Teil Drei des Spieles zu schenken. Die Voraussetzungen für das Grounding waren ja bereits erfüllt. Verpasst haben wir dann auch nur einen weiteren Treffer für das Team aus Hamburg. Da tat sich plötzlich aber nochmal kurz ein kleines Problem auf. Der Durchgang zur Cateringzone von Bahn-1 war mittlerweile geschlossen und auch die Tür über die wir in die Trainingshalle gelangt waren, ließ sich nicht mehr öffnen. Glücklicherweise gab es dann aber noch den entscheidenden Tipp für das Verlassen der Halle vom Backup der Bremer Mannschaft.
Am nächsten Tag wurde nochmal für rund drei Stunden die Innenstadt des Hanseatischen Bundeslandes angesteuert, danach stand der Transfer in die Seestadt Bremerhaven an der Wesermündung auf dem Programm.