Bereits für das SERC Auswärtsspiel im Dezember geplant, gab es mit etwas Verspätung doch noch die Fahrt, incl. neuen Ground, nach Heilbronn. Verzichten mussten wir jetzt rund einen Monat später leider auf den Besuch des Weihnachtsmarktes, Dafür machte uns trockenes Wetter aber keinen Strich mehr durch die Rechnung. Das Unterland präsentierte sich komplett schneelos und das Parkhaus am Eisstadion war schnell anvisiert. Bis zum Spiel blieben noch ein paar Stunden für einen Rundgang durch die Stadt und entlang des Neckarufers.
Direkt am Neckar steht auch das Eisstadion. Bald schon fanden sich bekannte Gesichter aus meinem Fanblock in VS ein. Früh in der Halle konnten wir uns die besten Plätze im Gästesektor sichern, immerhin galt es die 2-3 Stützpfosten nicht gerade im Torbereich vor der Linse zu haben. Die Halle selbst zwar relativ neu, dafür aber doch in einem recht schlichten Architektur. Hinter beiden Toren keine Tribüne, auf der einen Geraden die Sitzplätze auf der anderen die Stehränge. Die Gästefans in der äußeren Ecke, also fast ohne Blickkontakt zu den Hardcore Heilbronner Stehplatzfans. So kann eigentlich recht wenig Stimmung aufkommen. Die war auf Schwenninger Seite von Beginn weg eh etwas gedrückt, durch die schlechte Auswärtsbilanz der Wild Wings in den letzten Wochen.
Zum Spiel: Zu Beginn der Partie ein paar gute Torchancen des SERCs. Dann ging HN in Führung und plötzlich lief fast gar nichts mehr in der Offensive zusammen. Die Falken spielten clever, ließen die Wings nicht zur Entfaltung kommen, so wie das schon aus vielen der letzten Auswärtsspielen berichtet wurde. Die 2-0 Führung war dann auch nur noch eine Frage der Zeit und auch völlig verdient. Der Anschlusstreffer viel zwar, aber selbst der war auch mehr oder weniger ein Zufallsprodukt. Das Überzahlspiel der Wild Wings schon in den vielen siegreichen Heimspiel ein großer Makel, in der Fremde noch weitaus mehr anfälliger. Wie man erfolgreich Überzahl spielt, demonstrierten dann die Falken beim 3-1 Treffer. Danach kein wirklich gefährliches Aufbäumen mehr, so dass wir uns die beiden letzten Minuten incl. dem zweiten SERC Treffer sparten und uns staufrei auf dem Heimweg machten.
Nächste Auswärtspleite der Wild Wings
Die Schwenninger Wild Wings können offenbar in der Fremde nicht mehr gewinnen.
Am Freitag setzte es bereits die vierte Auswärtsniederlage in Folge. Das Team von Trainer Kammerer unterlag im Derby bei den Heilbronner Falken mit 2:3 (0:1, 1:2, 1:0) Toren.
Bei den Wild Wings fehlten die verletzten Stürmer Max Hofbauer und Jonas Lanier. Dagegen wirkte Angreifer Christoph Melischko nach einer Magen-Darmgrippe wieder mit. Neuzugang Andy Schneider wird am heutigen Samstag in Schwenningen erwartet.
Schwenningen spielte mit vier Sturmreihen. Der etatmäßige Verteidiger Andreas Gawlik rückte in den Angriff. Die Wild Wings gerieten jedoch gleich in Unterzahl. Verteidiger Adam Borzecki musste in die Kühlbox. Aber auch mit einem Mann weniger hatte der SERC gute Chancen. Andreas Renz und Ryan Gaucher scheiterten an Schlussmann Kellen Briggs. Auf der anderen Seite rettete Keeper Sinisa Martinovic gegen Keith Johnson.
Heilbronn wurde stärker und ging in der zwölften Minute in Führung. Toni Ritter überwand bei seinem fünften Saisontor SERC-Torwart Matinovic. In der 19. Minute verhinderte Martinovic das mögliche 2:0. Der 29-Jährige zeigte gegen Aaron Slattengren einen tollen Reflex. Für die Wild Wings kam Max Prommersberger kurz vor Ablauf des ersten Drittels noch zum Schuss. Briggs wehrte mit dem Schläger ab.
Im zweiten Drittel flogen zunächst die Fäuste. Der Schwenninger Radek Krestan kassierte zwei plus zwei Strafminuten. Corey Mapes kam mit zwei Minuten davon. Die Gastgeber ließen in Überzahl den Puck schnell laufen. Justin Cox zog von rechts trocken ab und die Scheibe schlug zum 2:0 im Schwenninger Kasten ein. Nur 48 Sekunden später gelang dem SERC das Anschlusstor. Der Schuss von Andreas Gawlik ging Briggs durch die „Hosenträger“.
Dennoch blieben die Heilbronner am Drücker. Robin Just wanderte auf die Strafbank und in Überzahl schlug das Rossi-Team erneut zu. Cox zog ab und Pat Baum fälschte gegen seinen Ex-Klub den Puck zum 3:1 ab. Danach musste erneut Borzecki auf die Strafbank. Der Tabellenführer fühlte sich jetzt von Schiedsrichter Zehetleitner benachteiligt. Der SERC überstand aber die neuerliche Unterzahlsituation. In der 36. Minute zeigte Martinovic erneut einen super Reflex, diesmal gegen den Kanadier Michel Léveillé. Von Schwenningen kam in dieser Phase des Spiels zu wenig. Glück für die Gäste, dass Johnson kurz vor Ablauf des Mitteldrittels die große Chance zum 4:1 ausließ.
Im letzten Drittel zeigten die Wild Wings mehr Wille. Allerdings waren die Angriffe wenig durchdacht. Jason Pinizzotto scheiterte an Briggs. Auf der anderen Seite musste Martinovic erneut Kopf und Kragen riskieren, um seine Mannschaft im Spiel zu halten. In der 46. Minute schoss Götz endlich einmal von der blauen Linie, aber Briggs parierte. Schwach und umständlich war das Powerplay der Wildschwäne als Mapes die Strafbank drückte. Aber nicht nur in Überzahl fehlte den Schwenningern die zündenden Ideen. Erst in der 54. Minute, erneut in Überzahl, sahen die 300 mitgereisten SERC-Fans eine schöne Kombination. Dan Hacker legte auf Gaucher ab, doch erneut war Briggs zur Stelle. Danach zeigte wieder Martinovic seine Klasse.
Zwei Minuten vor Schluss nahm SERC-Trainer Axel Kammerer nahm seinen Torwart vom Eis. Schwenningen spielte mit sechs gegen vier Feldspieler und tatsächlich traf Melischko 26 Sekunden vor Schluss zum 2:3. Mehr gelang dem Spitzenreiter nicht.