Kein Comeback für PrimeauDer letzte Captain der Philadelphia Flyers, Keith Primeau (34), hat heute das Ende seiner aktiven Karriere verkündet. Der Power Forward hatte die letzten 73 Spiele der Saison 05-06 mit einer Gehirnerschütterung verpasst, nachdem er Ende Oktober von Montreals Alexander Perezhogin einen Check gegen den Kopf bekommen hatte. Primeau versuchte bis zuletzt, wieder fit zu werden, doch kurz vor Beginn des Trainingslagers konnten ihm die Ärzte definitiv keine Freigabe mehr erteilen - das Risiko schwerer Folgeschäden war einfach zu groß.
1990 von Detroit an #3 gedraftet, verbrachte der 1,95 Meter große und 104 Kilo schwere Center die ersten sechs Jahre seiner Karriere bei den Red Wings, wo er in der Saison 93-94 mit 31-42-73, +34 und 173 PIM den Durchbruch als Power Forward schaffte. Zwei Jahre später sorgte er für den ersten Bruderkampf der NHL, als er und sein Bruder Wayne (Buffalo) die Fäuste fliegen ließen. Allerdings wurde schnell klar, dass er hinter Steve Yzerman und Sergei Fedorov immer nur der 3. Center sein würde. Als Detroit dann auch noch Igor Larionov verpflichtete, hatte Primeau genug und verlangte einen Trade.
Den bekam er dann auch, zusammen mit Paul Coffey ging es nach Hartford im Tausch für Brendan Shanahan. Nach drei soliden Jahren, davon 98-99 als Captain, wurde Primeau erneut getraded. Diesmal für Rod Brind'Amour nach Philadelphia. Sowohl Shanahan als auch Brind'Amour gewannen nach diesen Trades den Cup, was Primeau nicht vergönnt war. Seinen größten Moment hatte der Kanadier in der 2. Playoffrunde 2000 gegen Pittsburgh, als sein
Siegtor in der 5. Overtime (133. Minute!) das längste Spiel der modernen NHL-Geschichte beendete. Auch 2004 gab er mit
16 Punkten in 18 Playoffspielen eine starke Vorstellung, doch die Flyers verloren das Halbfinale in 7 Spielen gegen Tampa Bay. Von 2001 bis 2005 war er Captain der Flyers.
Am Ende kam Primeau auf 619 Punkte in 909 Spielen (plus 57 in 128 Playoffpartien) und spielte im All Star Game '99 und '04. 1997 wurde er Weltmeister mit Team Canada, für die er auch beim World Cup '96, Olympia '98 und der WM '98 auflief.