Mayday – Mayday in Basel
So, ein weiteres Novum ist geschafft. Mein erstes Eishockey-Live-Spiel im „Wonne“-Monat Mai. Damit fehlt nur noch der Juni in dieser Statistik. Okay, das wird dann wohl extrem schwer.
Basel, nun ja. Für mich persönlich zu „deutsch“ also wird Eishockey hier auch für immer im tiefen Schatten der Trivalsportart mit dem runden Lederball dahin siechen. Zuletzt machte mir diese Gegebenheit vor 1 ½ Jahren schon einmal ein festeingeplantes SERC Testspiel, durch die EHC Basel-Insolvenz, eine kurzfristigen Strich durch meine Hopper-Saisonplanung. Auch die erste NLB-Saison der SCLT nach dem Abstieg 13/14 hatte mich nicht ans Rheinknie gelockt. Irgendwie wirkt die Stadt, wenn man sie auf der Autobahn durchquert, nicht als ein besonders lohnendes Ziel in der Schweiz.
Meinen einzigen Besuch dort kann ich für 1987 fixieren. Ziel damals aber nicht die Eishockeyhalle sonder die internationale Uhren- und Schmuckmesse, da ich damals noch in dieser Branche arbeitete und mich die Präsentation meiner Firma dort neugierig machte. Mittlerweile ist die Uhrenbranche in Deutschland längst den Bach runter und meine Erinnerungen an diesen Tag nahezu nicht mehr auffindbar. Das war damals in Gebäuden irgendwo direkt im Zentrum und im heutigen Basel mit dem komplett neuem Messezentrum in der Altstadt am Rheinnordufer für mich nach fast 30 Jahren nicht mehr ansatzweise zu orten.
Die Basler Altstadt selbst und die Rheinpromenade ist sicher sehenswert und eine Reise wert. Auch die Sankt Jakob Eishalle ist problemlos mit dem PKW anzusteuern und im Parkhaus steht genügend Parkraum zur Verfügung. Mit der Tram ist man schnell im Zentrum. Wie vom Wetterdienst angekündigt wurde der sechsstündige geplante Altstadttrip durch einen fast zweistündigen starken Regenschauer etwas zeitlich eingegrenzt. Glücklich, wer für diese Zeit ein Platz im Café findet. Von Eishockeyfans hier im Zentrum – keine Spur. Rund zwei Wochen später beim Euro-League Endspiel Liverpool vs Sevilla andere Voraussetzung – wie bereits erwähnt: Basel = Fußballstadt.
Um 18 Uhr mit der Tram wieder zurück nach Sankt Jakob. Ticket kaufen und die örtlichen Gegebenheiten Auskundschaften. Keine besonderen Aktivitäten rund ums Stadion. Der Gästeeingang auf der Ostseite, drinnen NLA-übliche strikte Blocktrennung, schade. Kurzer Plausch mit ein paar Eidgenossen die den Gästekiosk bewirtschaften. Alle aktive Hobbyeishockeyspieler einer Basler Mannschaft. Bei der Gelegenheit nebenbei erfahren, dass sie im Oktober ein Trainingslager in Schwenningen haben.
Der Gästeblock füllte sich langsam. Ein paar größere Fanabordnungen aus Freiburg, Berlin, Mannheim und Herrischried und einzelne Personen aus Ravensburg, Kassel, Wolfsburg und noch einmal aus VS waren auszumachen. Auch etliche Fans im DEB-Trikot ohne klare Herkunft vermutlich viele der üblichen Verdächtigne aus der „bunten Mischung“ der DEB-Hopper. Großer übersichtlicher Gästestehblock mit guter Sicht auf die Eisfläche.
Vis-a-vis der Schweizer Stehblock natürlich noch etwas besser bestückt. Kurz vor dem zweiten Drittel kam dann noch Ueli kurz herüber. Durch die blöde ärgerliche Blocktrennung blieb es leider nur bei einem kurzen Plauch am Trennzaun bei den Blockordnern.
Kurz zum Spiel:
Nach einigen entbehrungsreichen Jahren des DEB-Eishockeys scheint sich unter Marco Sturm wieder eine Mannschaft zu finden. Etwas nachdenklich wird man dabei schon, wenn gerade der neue Trainer der Wild Wings für einen großen zeitlichen Anteil der mageren DEB-Jahre die Verantwortung trug. Sehr gutes erste Spielhälfte mit einer scheinbar komfortablen 3-0 Führung. Danach ging etwas die Luft aus. Vornehmlich bei der Konzentration in Unterzahl. Beste Spieler bei den Deutschen Leon Draisaitl und auf Schweizer Seite Lino Martschini. Ansonsten wie immer die offiziellen Spielberichte.
Eishockey-Nationalmannschaft verliert WM-Generalprobe gegen Schweiz
Deutschland geht bei WM-Test Luft aus
Basel - Die deutsche Nationalmannschaft erleidet im letzten Test vor der WM einen bitteren Rückschlag. Das DEB-Team verspielt eine deutliche Führung gegen die Schweiz.
Trotz eines überragenden Leon Draisaitl und einer lange Zeit beeindruckenden Leistung hat die deutsche Nationalmannschaft ihre WM-Generalprobe knapp verloren. Drei Tage vor dem Auftakt in Russland verspielte das Team von Bundestrainer Marco Sturm im Testspiel in Basel gegen die Schweiz eine 3:0-Führung und musste sich am Ende mit 3:4 (2:0, 1:2, 0:1, 0:1) nach Verlängerung geschlagen geben.
Draisaitl sticht heraus
NHL-Jungstar Draisaitl glänzte mit zwei Treffern (12. und 22.) und seiner Passsicherheit. Vor allem in der ersten halben Stunde, in der auch der Berliner Marcel Noebels zum zwischenzeitlichen 2:0 traf, legte das Sturm-Team einen offensiv wie defensiv starken Auftritt hin. Die Paradereihe mit den NHL-Profis Draisaitl, Tobias Rieder und DEL-Topscorer Patrick Reimer sorgte immer wieder für Gefahr. Das Tor hütete der Ingolstädter Timo Pielmeier, der im Kampf um die Nummer eins bei der WM die Nase vorn haben dürfte. Sein Comeback im DEB-Trikot feierte NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff.
Ab der 30. Minute kamen die Schweizer, die in den vergangenen Jahren bei Weltmeisterschaften deutlich besser als die Deutschen abgeschnitten hatten, immer besser auf. Felicien Du Bois (34.) und Lino Martschini (40. und 44.) glichen mit ihren Treffern zum 3:3 aus. Für die Entscheidung sorgte dann in der Extra-Zeit Denis Hollenstein mit einem verwandelten Penalty. Die Schweiz gewinnt den letzten Test vor der WM in Russland gegen Deutschland. Nach einem 0:3-Rückstand resultiert ein 4:3-Sieg nach Verlängerung.
Quelle: Sport1.de
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Eishockey-Test-Länderspiel
Schweizer Sieg in WM-Hauptprobe
Kein guter Beginn
Die Testpartie gegen Deutschland in der Eishockey-Agonie Basels diente der Schweizer Nationalmannschaft aus zweierlei Gründen als Hauptprobe für die WM in Russland: Zum einen, weil die Vorbereitung vor dem Abflug am Mittwoch nach Moskau mit dem neunten Testspiel ihr Ende fand. Und zum anderen, weil das vom ehemaligen NHL-Angreifer Marco Sturm trainierte Deutschland dem ersten Gegner Kasachstan nicht unähnlich ist: Ein physisch starkes Team mit einer einzigen herausragenden Angriffslinie.
Die körperlich unterlegenen Schweizer taten sich gegen die Weltnummer 13 anfänglich sehr schwer. Nach 23 Minuten führten die Gäste mit 3:0 – der Jüngling Leon Draisatl hatte zwei Mal getroffen. Bei sämtlichen drei Gegentreffern stand das Abwehrtandem Rafael Diaz/ Robin Grossmann auf dem Eis.
Die Abstimmungsproblem überraschten nicht: Diaz war nach dem Ausscheiden der New York Rangers im NHL-Play-off erst am Montag ins Nationalteam eingerückt und absolvierte sein erstes Spiel auf der grösseren Eisfläche seit den Olympischen Spielen von Sotschi 2014.
Nicht nur Diaz schwächelte, sondern auch der Torhüter Reto Berra. Am Nummer-1-Status des Schlussmanns Colorados dürfte sich jedoch nichts ändern. Zumal Berra dank einem Steigerungslauf seiner Vorderleute am Ende doch noch Selbstvertrauen tanken konnte. Denn die Schweizer, sie fingen sich. Du Bois und Martschini trafen noch im Mitteldrittel im Powerplay – was nicht unwichtig war, weil das Überzahlspiel in der Vorbereitung bisher gelahmt hatte. Und der Klotener Denis Hollenstein sicherte dem Team des Trainerneulings Patrick Fischer in der Verlängerung schliesslich per Penalty den Sieg.
Besser als vor Jahresfrist
Der Schweiz gelang damit ein versöhnlicher Abschluss der Vorbereitung. Vor Jahresfrist war das anders gewesen als es gegen Frankreich ein 5:6 abgesetzt hatte; eine Enttäuschung, welcher in Prag prompt eine Auftaktniederlage gegen den Absteiger Österreich folgte. Einen ähnlichen Fehlstart in die WM-Kampagne wollen die Schweizer in diesem Jahr um jeden Preis verhindern, noch fehlt es dem Team aber an der Feinabstimmung. Die designierte Paradelinie um Niederreiter, Andrighetto und den transparenten Schäppi funktionierte nicht, worauf Fischer zur Spielmitte umstellte. Viel Zeit für Justierungen bleibt dem Trainer nicht mehr.
Schweiz - Deutschland 4:3 (0:2, 2:1, 1:0, ) n.V.
Basel – 4572 Zuschauer.
Schiedsrichter: DiPietro/Stricker, Borga/Kovacs.
Tore:
12. Leon Draisaitl (Moritz Müller, Reimer) 0:1. 18. Noebels (Flaake, Ankert) 0:2. 22. Leon Draisaitl (Ankert) 0:3. 34. Félicien Du Bois (Hollenstein, Marc Wieser/Ausschluss Ankert) 1:3. 40. (39:18) Martschini (Blum, Simon Moser/Ausschluss Hager) 2:3. 44. Martschini (Simon Moser) 3:3. 64. (63:31) Hollenstein 4:3 (Penalty). –
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 4-mal 2 Minuten gegen Deutschland.
Schweiz:
Berra; Yannick Weber, Schneeberger; Félicien Du Bois, Blum; Diaz, Grossmann; Christian Marti; Walker, Trachsler, Dino Wieser; Marc Wieser, Ambühl, Hollenstein; Simon Moser, Gaetan Haas, Grégory Hofmann; Niederreiter, Schäppi, Andrighetto; Martschini.
Deutschland:
Pielmeier; Ehrhoff, Akdag; Ankert, Moritz Müller; Boyle, Reul; Braun; Flaake, Marcel Goc, Noebels; Reimer, Leon Draisaitl, Rieder; Macek, Schütz, Gogulla; Kink, Hager, Yannic Seidenberg.
Quelle: nzz.ch