KEB Oberlangenegg im Emmental – Ein Ground der nicht jeder hat!
So, ursprünglich stand für diesen Tag eigentlich die Tissot-Arena in Biel mit dem Spiel gegen die SCL Tigers auf dem Programm. Doch im Laufe der Woche hatte sich dann herauskristallisiert, dass die kurze 2-Tage-Schönwetterperiode wohl in der Nacht zum Sonntag zu Ende geht. Da nicht ganz klar war ob eine Regen-Sturm-Front hereinzieht, war mir eine nächtliche Heimfahrt aus Biel bei diesen Bedingungen zu unsicher. Biel konnte sicher noch einmal bei besseren Wetterprognosen in den kommenden Jahren als Tagestour anvisiert werden.
Schon lange war die KEB Oberlangenegg im ländlichen Süden vom Emmental nicht weit entfernt von Thun als Zusatzground-Option für einen Langnau-Besuch gesichtet worden. Die Tatsache, dass die viel zu früh verstorbene SCLT-Ikone Wale Gerber auch hier oben gespielt hat, gab dem Ground zudem einen gewissen historischen Touch. Die kleine Anlage wird immerhin von vier Vereinen (Heimberg, Röthenbach, Oberlangenegg und Bumbach) gleichzeitig betrieben und benutzt, was ich schon Mal für sehr bemerkenswert halte für eine so ländlich dünn besiedelte Gegend. Diese Tatsache verdeutlicht aber umso mehr was Eishockey in dieser Region für einen sportlichen Stellenwert hat. Die Anlage wird als Freiluftstadion geführt. Gegen Wettereinflüsse hatte man die Eisfläche aber mit Stoffbahnen ein wenig geschützt. Wirklich eine urige Eisbahn für die es aber bereits ein Konzept für eine richtige Überdachung gibt. Für die Verantwortlichen hoffe ich, dass sie diesen Meilenstein dann in den nächsten Jahren auch irgendwann finanziell stemmen können, denn sie sind wirklich mit viel Herzblut mit Ihrer KEB verbunden. Die Mini-Turnhalle hinter der Tribüne wir wohl auch noch von dem heimischen Schwingern mit genutzt, was in manchen eidgenössischen Regionen ja auch kein Nachteil ist. Während hierzulande oftmals Eishallen schließen müssen, da sie unrentabel -auch in Punkto Nutzung- werden, scheint es hier genau umgekehrt zu sein.
Als Spiel angesetzt war um 14 Uhr ein Moskita A Spiel, Zentralschweiz Gruppe 2 zwischen dem heimischen HC Huskys Region Schallenberg gegen die HC Dragon / EHC Thun I. Ein gewisses Restrisiko bei Freiluftspielen ist immer, aber es war bereits angerichtet und die Eishockeytore standen nach dem öffentlichem Eislauf zuvor bereits an der Bande und das Spiel konnte pünktlich angepfiffen werden.
Nach nur einem Treffer im ersten Drittel, vielen dann aber doch reichlich Tore. Die Huskys gewannen am Ende mit 9:5. Die 52 offiziellen Zuschauer, selbstverständlich durchweg Eltern, Geschwister usw. der Mädels und Jungs die auf dem Eis standen, kamen also voll auf ihre Kosten. Wobei für die Drittelspausen Selbstversorgung angesagt war. Nebenan gab es aber noch das Hot Shot und 200 Meter weiter das Dream Valley, falls jemand am Verhungern oder Verdursten war. Das Spielniveau war durchaus passabel zum anschauen. Die beiden Schiris bei Regelvergehen aber gnadenlos und dabei mit klarer dominanter Ansage.