NOT gegen ELEND im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion

Nach der für mich persönlich schlechtesten SERC-Saison seit ich zum Eishockey gehe stand zum Ende noch einmal eine Auswärtsfahrt auf dem Programm. Für den einen Teil, dass es sportlich in dieser „Operettenliga“ ohne die Option „Abstiegskampf“ seit Monaten quasi um nichts mehr ging kann der SERC vielleicht ja direkt auch gar nix, dass man aber eine Saison bereits im November her schenkt, obwohl man seit Januar über die persönlichen Differenzen zwischen Sportmanger und Trainer im Bilde war, ist für mich einfach ein Unding. So blauäugig ist man wohl nur in der Teppichetage in Schwenningen und die kommunikative Außendarstellung der ganzen Saison setzt dem ganzen noch die Krone auf. Einen „Plan B“ oder wenigstens ein „Not-Kriegskasse“ sollte man mit einem solchen Hintergrundwissen über die hochexplosiven Mixtur in der sportlichen Führungspersonalebene doch schon in der Hinterhand haben, statt dann bereits im November den sportlichen Offenbarungseid leisten zu müssen. Noch unverfrorenen und dreister ist aber, alles von Woche zu Woche weiterhin schönzureden, nur um das Publikum bei „Kauf“-Laune zu halten.

Nun ja, sei es drum. Der Augsburg-Termin war seit Spielplanveröffentlichung fix und stand eigentlich schon dort nur im Fokus, dass es wenigstens für die Panther noch sportlich im Februar um etwas ging. Leider war auch deren Saisonverlauf nicht viel besser, mit dem Höhepunkt der Trennung von Erfolgstrainer Larry Mitchell. Die Tatsache, dass sich im Kreise der AEV-Fans hartnäckig das Gerücht hält, dass Mitchell persönlich gerne nach Schwenningen gewechselt wäre, aber von dort eine schnelle Absage erhalten hatte, macht mein frühzeitiges SERC-Saisonfazit auch nicht gerade viel besser.

Eine kurzfristige Änderung im Programm gab es noch bei der Anfahrt. Wegen eines längeren Staus vor Ulm wurde kurzfristig, zum ersten Mal bei einer Fahrt nach Augsburg, die Route über Lindau und Landsberg gewählt.



Ansonsten stand das Wochenende also einzig im Zeichen der Freundschaftspflege und eines interessanten Abendprogrammes beim Kabarett in der Augsburger Puppenkiste. Das Spiel am Fasnet-Sonntag hielt was es im Vorfeld versprach: NOT gegen ELEND und eigentlich wäre ein Oberligaspiel bzw. Bayernliga-Spiel irgendwo im Umkreis von Augsburg eine denkbar verheißungsvollere Alternative gewesen. Deshalb verzichte ich da heut auch komplett auf eine kurze Spielanalyse und kopier weiter unten einfach nur einen Pressebericht.

Btw:
Eine „prähistorischen“ Reiz hatte das Spiel in Augsburg dann doch noch: Es war die 13te Pflichtspielauswärtsniederlage des SERC in Folge. Das heißt: Einstellung bzw. neuer Clubrekord (da nicht Saisonübergreifend und mit weniger OT-Niederlagen) nachweislich zurückverfolgt bis Mitte der 70er. Mein Bauchgefühl sagt mir sogar, dass es ein All-Time-Club-Rekord sein müsste, da es in den Jahren von 1904 bis Mitte der 70er deutlich weniger Auswärtspflichtspiele pro Saison gab und es dort auch noch die Möglichkeit eines Unentschiedenen Ausganges nach 60 Minuten bestand.



Quelle: nq-online.de

Wild Wings verlieren Kellerduell in Augsburg 2:5

Die Wild Wings kassierten gestern ihre siebte Niederlage in Serie. In einem auf schwachem Niveau stehenden Kellerduell unterlag der Tabellenletzte beim Drittletzten Augsburg mit 2:5 (1:3, 1:0, 0:2).

Mit Dan Hacker, Elias Granath und Nikolas Linsenmaier hatten sich gleich drei Schwenninger Spieler krankheitsbedingt abgemeldet. Ashton Rome fehlte noch gesperrt, Simon Danner war hingegen wieder frei. Dimitri Pätzold war zwar einigermaßen wiedergenesen, nahm aber nur auf der Bank platz, zwischen den Pfosten stand erneut Markus Janka. Es dauerte nur 90 Sekunden, da gingen die Gastgeber in Front. Steffen Tölzer hatte geschlenzt und Adrian Grygiel fälschte die Scheibe unhaltbar ab. Als danach Kyle Greentree und Thomas Pielmeier auf die Strafbank mussten, agierten die Einheimischen in doppelter Überzahl. Auch Ryan Caldwell und Jon Matsumto mussten in die Kühlbox. Die Panther bissen aber erst, als die Schwäne schon wieder zu viert waren, zu. James Bettauer war im Nachschuss erfolgreich. Und dann musste mit Derek Dinger auch schon wieder der nächste Schwenninger für zwei Minuten raus. Die Strafen waren sehr zweifelhaft, Wild-Wings-Trainer Dave Chambers schimpfte wie ein Rohrspatz mit den Schiedsrichtern. Der SERC überstand die Unterzahl und kam überraschend zum Anschlusstor. Es war ein harmloser Schuss von Nick Palmieri, der Augsburger Verteidiger Steffen Tölzer wollte den Puck mit der Hand abfangen, boxte ihn aber versehentlich an Torwart Markus Keller vorbei ins eigene Netz. Die 100 mitgereisten Schwenninger Fans im nur spärlich besuchten Curt-Frenzel-Stadion jubelten. Doch die Panther hatten in der zerfahrenen, auf schwachem Niveau stehenden Partie, die passende Antwort parat, Daniel DaSilva markierte in der letzten Minute des ersten Drittels das 3:1. Der Kanadier ließ Janka keine Abwehrchance. Zu Beginn des zweiten Drittels hatten dann die Schwäne etwas mehr vom Spiel. Die Gäste erspielten sich einige gute Möglichkeiten und drängten auf den Anschluss. Und der fiel dann auch tatsächlich. Jon Matsumoto war in Überzahl im Nachfassen erfolgreich. Dann gerieten sich DaSilva und Ryan Caldwell in die Haare, beide kassierten zwei plus zwei plus zehn Strafminuten. Die Partie war wieder recht zerfahren und duch viele Strafzeiten unterbrochen. Schwenningen konnte anschließend ein doppeltes Überzahlspiel nicht in den Ausgleich ummünzen. Kurz vor Schluss des Mittelabschnittes hatten die Wild Wings dann Pech, als ihr Kapitän Sascha Goc nur den Pfosten traf.
Stattdessen markierten die bayrischen Schwaben zu Beginn des dritten Drittels das 4:2. Ivan Ciernik war mit einem schönen Handgelenkschuss erfolgreich. Und der 37-jährige Slowake Ciernik hatte noch einen weiteren Pfeil im Köcher, er markierte in der 50. Minute das vorentscheidende 5:2. Danach musste SERC-Verteidiger Rob Brown, mit zwei Minuten plus zehn Minuten Disziplinarstrafe vom Eis. Die Niederlage der Schwäne war besiegelt. Da der vorletzte Straubing zu Hause gegen Iserlohn mit 4:1 siegte, weisen die Schwenninger jetzt bereits zehn Punkte Rückstand auf Rang 13 auf. Am Dienstag empfangen die Wild Wings den deutschen Meister ERC Ingolstadt.

Tore: 1:0 zweite Minute Grygiel, 2:0 siebte Bettauer (Lamb), 2:1 zwölfte Palmieri. 3:1 20. Da Silva (Tölzer, Schäffler), 3:2 28. Matsumoto (Danner, Greentree), 4:2 43. Ciernik (Caporusso), 5:2 50. Ciernik (Grygiel).

Strafen: Augsburg 22 Minuten plus zehn Minuten Disziplinarstrafe DaSilva, Schwenningen 22 Minuten plus zehn Minuten Brown und Caldwell.

Schiedsrichter: Marcus Brill (Zweibrücken) und Sirko Hunnius (Berlin).

Zuschauer: 3720