Kultspiel: Schwenningen vs Crimmitschau
Einstmals war ein Spiel zwischen den beiden Kultclubs aus dem Westen und Osten der Republik alleine schon wegen dem Gästefanaufmarsch etwas ganz besonderes. Heute scheinen aber die Westsachsen fast noch tiefer in einer Fan kriese zu stecken als die Anhänger der Wildschwäne. Die Gästefanecke war doch gut überschaubar und meldete sich auch wirklich nur 1-2 mal verbal zu Wort. Das Spiel verlief schon sehr früh recht einseitig, und bei einer Führung des SERC mit mehr als drei Toren, bekommt die blau-weißen auf den Rängen ja auch immer etwas besser die Stimmbänder in Bewegung, wie bei engen Spielen oder gar knappen Rückstand.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass es diesmal etwas Unterstützung aus dem Ämmitau gab. Judith und Yvonne -Fans von den SCL Tigers- nutzen die NLA-Olympiapause für einen kleinen Eishockeyabstecher in den großen Nordkanton. Ok, die sehr gute Saisonleistung der Wildwings und die fertiggestellte neue Helios Arena waren auch noch perfekte Argumente die überzeugten. Einen netten Hockey-Abend mit guten, freundlichen und unterhaltsamen 100-Prozänt-Eishockeyfreaks aus der Schweiz, ließ man anschließend gemütlich in der Stadionkneipe Eisbär ausklingen.
Wild Wings siegen mit 8:2 gegen Eispiraten Crimmitschau
Die Wild Wings feierten gestern Abend ein wahres Schützenfest in der Helios-Arena. Vor 2572 Zuschauern schlugen sie die Eispiraten Crimmitschau mit 8:2 (4:0, 3:2, 1:0). Vier Tore markierten die Gastgeber in Überzahl.
Was die Wild Wings unter der Woche intensiv geübt hatten, konnten sie am gestrigen Freitagabend wieder hinreichend tun: Überzahl spielen! Schiedsrichter Uli Hatz aus Trostberg schickte nämlich zu Beginn der Partie reihenweise Crimmitschauer Akteure auf die Strafbank. Es dauerte freilich bis zum dritten Powerplay, ehe den Schwenningern das erste Tor gelang. Jason Pinizzotto bekam bei n doppelter Überzahl direkt vor dem Kasten die Scheibe und hämmerte sie ins Tornetz. Der Schwenninger Goalie Sebastian Staudt konnte sich danach bei einem Gästekonter gegen Andy Contois auszeichnen. Dann erneut Überzahl für die Wildschwäne, Ryan Gaucher passte quer auf Marc St. Jean, und der drosch die Scheibe direkt von der blauen Linie in die Maschen (14.).
Anschließend agierten die Eispiraten erstmals in Überzahl, der sichere Staudt, wehrte einen Schuss von Robby Hein ab. In der 17. Minute bereits das 3:0, Matthias Forster verzögerte den Pass gekonnt, gab im letzten Moment auf Max Prommersberger und der brauchte nur ins leere Tor einzuschießen. ETC-Coach Wayne Hynes nahm eine Auszeit, versuchte seine indisponierte Abwehr zu sortieren. Ohne Erfolg, nur 18 Sekunden später schlug es erneut im Kasten der Westsachsen ein, Markus Schröder bejubelte sein elftes Saisontor. Hynes beorderte jetzt Keeper Marko Suvelo hinaus, brachte den jungen Marcus Werner.
Zu Beginn des Mitteldrittels konnte sich Ersatztorwart Werner mehrfach auszeichnen. In der 28. Minute dann aber die Wild Wings erneut in Überzahl, Jason Guerriero brachte ein feines Zuspiel auf Ryan Gaucher und der stellte mit einem satten Schuss auf 5:0. Drei Zeigerumdrehungen weiter wieder Überzahl für Schwenningen, die Scheibe ging aber aus dem Crimmitschauer Drittel heraus, Verteidiger Peter Kathan setzte zu langsam nach und Eispiraten-Topscorer Scott Champagne markierte das 5:1. Kurz darauf aber stellte Andreas Gawlik, der Werner im kurzen Eck erwischte, den alten Abstand wieder her; es war bereits das vierte Tor der Wild Wings in Überzahl, das Powerplay-Training unter der Woche hatte sich also gelohnt!. In der 34. Minute stellte Dominik Quinlan auf 7:1. Dann für einmal Crimmitschau in Überzahl, Andre Schietzold zog von der blauen Linie ab, Goalie Staudt sah nicht gut aus, es hieß 7:2.
Schlecht begann für die Gäste hingegen das Schlussdrittel, der Referee gab zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung, Trainer Hynes war nach seinem Geschmack zu gemächlich über das Eis zur Gästebank gelaufen, während die Spieler schon zum Bully bereit standen. In der 48. Minute dann kurzzeitige doppelte Überzahl für die Crimmitschauer die diese aber nicht nutzten. In einfacher Unterzahl markierte hingegen Quinlan auf Pass von Geiger das 8:2. Schwenningen zeigte weiter einige tolle Kombinationen, ohne mit letztem Einsatz den Abschluss zu suchen, auf der anderen Seite konnte sich Staudt, der insgesamt überzeugte, noch ein paar mal auszeichnen. Nur knapp verfehlten die Wild Wings ihr bislang höchstes Saisonresultat, das 9:2 vom 13. September gegen Dresden.
Torfolge: 1:0 achte Pinizzotto (Zeller, Gawlik), 2:0 14. St. Jean (Gaucher, Pinizzotto), 3:0 17. Prommersberger (Forster), 4:0 17. Schröder (Hooton, Kaufmann), 5:0 28, Gawlik (Guerriero), 5:1 31. Champagne (Contois), 6:1 33. Gawlik, 7:1 34. Quinlan (Lehoux, Hofbauer), 7:2 37. Schietzold (Champagne, Contois), 8:2 49. Quinlan (Geiger).
Strafen: Schwenningen 14 Minuten, Crimmitschau 26 plus zehn Minuten Disziplinarstrafe Young.
Schiedsrichter: Uli Hatz (Trostberg)
Zuschauer: 2572.
Quelle: nq-online.de