Nach dem ESGB All-Star-Game im Februar war klar das Ravensburg auch diese Saison auf dem Programm stand, der Aufstieg der Tower Stars tat ein übriges. 800 Schwenninger Fans waren Vorort, es war eine großartige und friedliche Kulisse.
"Dumm angestellt"
Autsch, das ging ins Auge! Die Schwenninger Wild Wings verloren am Freitag beim Aufsteiger Ravensburg mit 2:3 nach Penaltyschießen. Dabei hatten die Schwäne bis zur 52. Minute mit 2:1 geführt. "Uns hat der Instinkt gefehlt, die Schwächen des Gegners auszunutzen und das Spiel vorzeitig zu entscheiden", ärgerte sich SERC-Trainer Peter Ustorf über die Auftaktpleite.
Der Neuling aus Oberschwaben war nervös, ja fast ängstlich in die ausverkaufte Begegnung gestartet. Ustorf: "Die Ravensburger hatten viel Respekt vor uns. Doch es ist uns nicht gelungen, den Willen der Ravensburger zu brechen." Im Laufe der Partie wurden die Gastgeber, die enormen Kampfgeist zeigten, immer sicherer. Ustorf: "Das ist keine Frage der Kraft, sondern des Kopfes. Wenn ein Gegner entsprechend aufkommt, wird es schwer, den Hebel wieder umzulegen." Das mussten auch die Wild Wings erfahren.
"Unser Anschlusstor zum 1:2 war eminent wichtig. Wir haben gekämpft bis zum Umfallen, der Sieg verdient", sagte Ravensburgs Torwart Leo Conti. Vollkommen zufrieden war auch EVR-Trainer Georg Holzmann: "Wir konnten das Tempo von Schwenningen mitgehen. Ein besseres Derby kann man sich vom Niveau und von der Stimmung her gar nicht vorstellen."
Ustorf hingegen kritisierte sein Team. "Das war schon in der Vorbereitung ein Problem von uns. Wir spielen mal 20, mal 40 und mal 45 Minuten gut. Nur einmal, gegen Klagenfurt, haben wir 60 Minuten lang unser Spiel konzentriert durchgezogen." Wobei der 56-Jährige betont, dass dies nicht an den körperlichen Voraussetzungen liegt. Schließlich habe Fitness-Coach Maurice Harris ganze Arbeit geleistet.
Bleibt die Frage: Brauchen die Wild Wings außer einem Athletiktrainer nun auch einen Mental-Coach? "Nein, es muss aber jedem klar werden, dass wir keinen Gegner im Vorbeigehen, sondern nur mit harter Arbeit schlagen können", sagt Ustorf. Einzelkritik wollte der Schwenninger Übungsleiter nach dem ersten Spiel noch nicht üben. "Es ist niemand positiv und niemand negativ aufgefallen." Die neuen kanadischen Trümpfe wie Kevin Baker, Garrett Bembridge und Olivier Proulx hatten jedenfalls noch nicht gestochen, auch wenn Bembridge neben Lukas Slavetinsky der einzige Akteur war, der beim Penaltyschießen von den sieben Schwenninger Schützen traf. Ustorf: "Im Penaltyschießen haben wir uns dumm angestellt." (wit)
Quelle: Südkurier
TOWER STARS KÄMPFEN WILD WINGS NIEDER
Die Ravensburger Tower Stars konnten einen Saisonauftakt nach Maß feiern. Mit einem 3:2 n.P. nahmen sie dem dem Top-Favoriten Schwenningen überraschend 2 Punkte ab.
(end) Die Gäste aus Schwenningen starteten äußerst druckvoll. Überwiegend spielte sich das Spiel in der Hälfte der äußerst nervös wirkenden Oberschwaben statt. Und diese Übermacht wurde bereits nach knapp 2 Minuten noch mehr verstärkt. Eine Strafzeit von Cory Stillman bescherte den Wild Wings ein Powerplay das zwar flüssig lief, dennoch überstanden die EVR Tower Stars dieses schadlos. Doch nur kurz darauf zappelte der Puck im Netz von Tower Stars Torhüter Leo Conti. Rudi Gorgenländer passte den Puck unglücklich zurück in Richtung eigenes Tor, Robin Just bestrafte den Fehler gnadenlos, das 0:1 in der 12.min. Nur 2 Minuten später erhöhte Dustin Whitcotton auf 0:2. Doch dieser Treffer schien bei den Oberschwaben ein regelrechtes Wecksignal erzeugt zu haben. Nur zwei Minuten nach dem zweiten Schwenninger Treffer leisteten sich diese an der eigenen blauen Linie einen kapitalen Fehler, Derek Switzer schaltete blitzschnell und verkürzte auf 1:2, zugleich der Stand nach 20 Minuten.
Im zweiten Abschnitt checkten die Hausherren nun deutlich früher vor und störten so die Wild Wings schon im Aufbau. Und plötzlich leisteten sich die Schwenninger Unsicherheiten vor dem eigenen Tor. Mehrmals lag der Puck herrenlos im Schwenninger Torraum, doch stets kamen die Tower Stars Stürmer einen Schritt zu spät. Es blieb beim knappen 1-Tore Vorsprung für den haushohen Favoriten.
Im Schlussdrittel sahen die begeisterten Zuchauer ein packendes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, leichtes Übergewicht konnten sich aber die Hausherren erkämpfen. Die Belohnung folgte auf dem Fuß. In einen halbherzigen Pass der Schwenninger in der neutralen Zone ging Dion DelMonte und belieferte Jeff Richards mustergültig. Der ließ bei seinem blitzschnellen Alleingang Rotislav Haas im Schwenninger Tor keine Chance, der vielumjubelte Ausgleich. Auch die Schlussphase ging klar an die Hausherren, die Wild Wings dürften sich die Schlusssirene regelrecht herbeigesehnt haben. Nach einer packenden, aber torlosen Verlängerung musste das Penaltyschießen entscheiden. Hier hatten die Tower Stars das größere Quäntchen Glück und gewannen allerdings nicht unverdient mit 3:2 nach Penaltyschießen.
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