Fahrt zum Länderspiel Suisse-Germany in Rapperswil-Jona
Am 21.04.2007 machte ich mich auf den Weg nach langer Zeit wieder mal ein Eishockeyländerspiel zu besuchen. Via Konstanz ging es auf der Landstraße 16 über Wil nach Wattwil. Von dort auf der Landstraße 8 weiter nach Rapperswil.
Es war einfach ein großartiger Tag am Zürichsee.
Klarer Schweizer Sieg
Im zweiten Testspiel gegen Deutschland zeigte die Schweizer Nationalmannschaft eine deutliche Reaktion. Die «Eisgenossen» bezwangen den nördlichen Nachbarn in Rapperswil klar und deutlich mit 5:1.
Knapp 44 Stunden nach dem 2:3 in Herisau gegen den gleichen Gegner gelang den Schweizern im gut besetzten und stimmungsvollen Lido (über 5000 Zuschauer) die etwas gar hoch ausgefallene Revanche. Ein Zwischenspurt im zweiten Drittel, während dem drei von sechs Schüsse zu Treffern führten, genügte ihnen, um Deutschland so hoch zu bezwingen wie letztmals an der WM 2005 in Wien (5:1). Einziger Doppeltorschütze war der künftige ZSC-Stürmer Thibaut Monnet, der das Skore mit einem «Ablenker» im Powerplay eröffnete (15.) und mit einem harten Schuss auch für den Endstand (51.) besorgt war.
Monnet als Offensivleader
Das Schweizer Team hinterliess einen relativ soliden Eindruck. Defensiv stand es gut, hatte in Goalie David Aebischer einen starken Rückhalt und vor allem in den Fribourg-Stürmern Monnet und Julien Sprunger zwei offensiv sehr aktive Spieler. «Monnet ist im Lauf der Saison ein Offensivleader geworden, Sprunger ebenso», freute sich Krueger. Dass ein Drittel der Torschüsse (8/24) von den beiden «Copains» abgegeben wurde, unterstützte Kruegers Aussage zumindest für den letzten Formcheck vor der WM auch statistisch.
Di Pietros magistrale Vorarbeit
Zu Beginn des zweiten Drittels, als es das 1:0 zu verteidigen galt, wurden die Schweizer regelrecht ins eigene Drittel gedrückt, sahen sich sieben oder acht Minuten unter Dauerbeschuss und erzielten just in dieser Phase (28.) durch Sprunger das 2:0. «Es war ein Spiel der Geduld», fasste es Krueger zusammen. Was nach Sprungers herrlicher Direktabnahme folgte, war eine Phase aussergewöhnlicher Effizienz. Bis zum 4:0 und der Entscheidung dauerte es nur gerade 179 Sekunden, für drei Treffer waren nur gerade sechs Schüsse nötig. Besonders sehenswert war, vor dem 3:0 durch Duri Camichel, die magistrale Vorarbeit von Paul Di Pietro, der zwei Spieler aussteigen liess und seinen EVZ-Kollegen mustergültig bediente.
Aebischer als Nummer 1?
Ein wichtiger Faktor beim Schweizer Erfolg war nicht zuletzt David Aebischer. Der Goalie der Montreal Canadiens, der erstmals seit über einem Monat wieder einen Ernstkampf bestritt, strahlte in seinem ersten Länderspiel der Saison viel Ruhe aus, wehrte bis zum einzigen Gegentreffer in der 49. Minute alle 26 Schüsse ab und scheint «nach kleinen Abstimmungsproblemen mit der Verteidigung» auf gutem Weg zu sein, die WM als Goalie Nummer 1 zu beginnen.
Klare Ziele
In den letzten Jahren hielt sich Krueger bis auf die WM 2006 stets daran, den in der letzten Vorbereitungspartie eingesetzten Torhüter auch beim WM-Auftakt von Beginn spielen zu lassen. Insofern wäre Aebischers Einsatz am kommenden Samstag gegen Lettland alles andere als eine Überraschung. «Abby», der erstmals mit dem A-Nationalteam und erstmals seit zehn jahren wieder nach Russland reisen wird, formulierte seine Ziele deutlich. «Ich kam her, um zu spielen.»
Bester Moment für das Team
Das 5:1 gegen Deutschland erfolgte nach vier Niederlagen in Serie (eine gegen Tschechien, zwei gegen Russland und das 2:3 am letzten Donnerstag) zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt. «Es war der beste Moment für das Team», sagte Julien Sprunger. «Und es war der Beweis dafür, dass wir treffen können.» An der WM wird selbiges erst recht verlangt sein. (si/rsa)
Telegramm:
Schweiz - Deutschland 5:1 (1:0, 3:0, 1:1)
Lido, Rapperswil. -- 5071 Zuschauer. -- SR Reiber, Wehrli/Wirth (Sz). -- Tore: 15. Monnet (Blindenbacher, Julien Vauclair/Ausschluss Macholda) 1:0. 28. Sprunger (Blindenbacher, Monnet) 2:0. 31. (30:02) Duri Camichel (Di Pietro, Sannitz) 3:0. 31. (30:42) Romano Lemm (Wirz) 4:0. 49. Yannic Seidenberg (Tripp) 4:1. 51. Monnet (Della Rossa) 5:1. -- Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 plus 10 Minuten (Busch) gegen Deutschland.
Schweiz: Aebischer; Julien Vauclair, Mark Streit; Blindenbacher, Bezina; Beat Gerber, Steinegger; Beat Forster, Hirschi; Paterlini, Ambühl, Rüthemann; Della Rossa, Monnet, Sprunger; Di Pietro, Sannitz, Duri Camichel; Romano Lemm, Wirz, Adrian Wichser; Reichert.
Deutschland: Jonas; Bakos, Sulzer; Macholda, Breitbach; Draxinger, Dietrich; Ancicka, Petermann; Rankel, Barta, Felski; Tripp, Busch, Yannic Seidenberg; Gogulla, Hackert, Wolf; Daniel Kreutzer, Ullmann, Verwey.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hiller (Ersatzgoalie), Manzato (überzählig) und Jeannin (verletzt). -- 54. Timeout Deutschland.-- Schüsse: Schweiz 24 ( 12-9-3 ); Deutschland 29 ( 6-15-8 ). -- Powerplay- Ausbeute: Schweiz 1/4; Deutschland 0/4
Quelle: http://www1.sf.tv