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 NHL-Players History
GoWest29 Offline

Web-Master


Beiträge: 1.504

20.11.2006 21:04
Patrick Roy – Save by Roy Antworten

Patrick Roy – Save by Roy

Der Torhüter mit den meisten Siegen der NHL-Geschichte, der Auslöser des Goalie-Booms in Quebec und der wohl beste money goalie der Ligageschichte – Patrick Roy (41) schaffte die Aufnahme in die Hall wie erwartet sofort nach Ablauf der dreijährigen Mindestwartezeit.

Roy wurde am 5. Oktober 1965 (übrigens am genau gleichen Tag wie Mario Lemieux) in Quebec City geboren, wo er als Fan der Quebec Nordiques aufwuchs. Während seiner Juniorenzeit bei den Granby Bisons drafteten ihn ausgerechnet die Montreal Canadiens, die erbitterten Derbyrivalen der Nordiques, in der 3. Runde des '84er Drafts. Als Rookie in der AHL gewann er sofort den Calder Cup mit den Sherbrooke Canadiens. Ab der Saison 1985-86 war Roy dann Stammspieler in Montreal, wo er als Rookie gleich mit 47 Saisonspielen (23-18-4) zur Nummer 1 im Tor wurde. In den Playoffs steigerte er sich noch einmal enorm: dank seiner 15 Siege bei einem GAA von nur 1.92 gewannen die Habs den Stanley Cup. Roy gewann im Alter von nur 20 Jahren die Conn Smythe Trophy als Playoff-MVP und wurde fortan in Montreal als "Saint Patrick" verehrt.


Mit 20 Jahren die erste Conn Smythe Trophy

In den folgenden 3 Spielzeiten gewann er jeweils die Jennings Trophy für die wenigsten Gegentore. 1988-89 gewann er 33 seiner 48 Spiele und holte seine erste von insgesamt drei Vezina Trophys als Torhüter des Jahres. In der gleichen Saison führte er die Habs erneut ins Stanley Cup Finale, wo sie wie drei Jahre zuvor auf Calgary trafen - doch diesmal blieben die Flames siegreich. Die folgenden drei Spielzeiten erreichten die Habs immer die Playoffs, während Roy seiner rasant wachsenden Pokalsammlung zwei weitere Vezinas und noch eine Jennings hinzufügte. 1993 war es dann wieder soweit - dank eines fantastisch aufgelegten Roy (16 Siege, GAA 2.13) kämpften sich die Canadiens durch die Playoffs und schlugen im Finale schließlich die Los Angeles Kings mit ihrer Traumreihe Robitaille-Gretzky-Kurri.

Roy gewann erneut die Smythe als Playoff-MVP und galt endgültig als money goalie, als Torhüter für die ganz wichtigen Spiele. Er zeigte zwar einige Goalie-Macken (so redete er z.B. während des Spiels gerne mal mit den Torpfosten) und galt als arrogant - aber das konnte er sich leisten. Von seiner perfekten Technik abgesehen war Roy auch mental enorm stark. So kannte er die Stärken und Schwächen von praktisch JEDEM Gegenspieler und stellte sich genau darauf ein. Mit seinem Erfolg machte er den Butterfly-Stil wieder populär, nachdem jahrelang Stand-Up-Goalies in Mode gewesen waren. Der zweite Effekt war vor allem in Quebec eine starke Zunahme an Kindern, die unbedingt ihrem Idol nacheifern wollten und der QMJHL bis heute den Ruf der Juniorenliga mit den besten Torhütern einbrachte.


Bis heute der letzte frankokanadische Superstar in Montreal

Doch der 24. Cup sollte bis heute der letzte für Montreal sein. Denn am 2. Dezember 1995 kam es zum wohl schwärzesten Tag in der Habs-Geschichte. Der neue Cheftrainer Mario Tremblay, der Roy schon vorher als TV-Kommentator häufig kritisiert hatte, suchte zur Stärkung seiner Autorität und um Roys inzwischen enormes Ego zu stutzen, die offene Konfrontation mit seinem Superstar. An diesem 2. Dezember kam es beim Heimspiel gegen Detroit zwischen beiden zum endgültigen Bruch. Roy, der grade in einer Formkrise steckte, kassierte 9 Gegentore in 30 Minuten - aber Tremblay verweigerte ihm die Auswechslung. Die Habs-Fans begannen schließlich, Roy nach jeder noch so einfachen Parade sarkastisch zu bejubeln, woraufhin der Goalie ebenso sarkastisch zurückwinkte. Als er dann doch ausgewechselt wurde, skatete Roy sofort zum am der Bande sitzenden Habs-Präsidenten Ronald Corey und teilte ihm wutschnaubend mit, dass dies sein letztes Spiel für Montreal gewesen sei. Da eine Umstimmung des stolzen Torhüters unmöglich war, tradeten ihn die Canadiens nur 4 Tage später zusammen mit Teamcaptain Mike Keane zu den Colorado Avalanche. Im Gegenzug bekamen sie Jocelyn Thibault, Martin Rucinsky und Andrei Kovalenko - ein Trade, von dem die Habs sich bis heute nicht vollständig erholt haben.


Neues Team, selber Erfolg: Stanley Cup im 1. Jahr in Denver

In Colorado war Patrick genau das letzte Puzzleteil, das den hochtalentierten Avalanche noch gefehlt hatte - ein halbes Jahr nach dem Trade stemmte Roy zum dritten Mal den Cup in die Höhe. Legendär dabei sein Trashtalk-Duell in der 2. Playoffrunde gegen Chicagos Jeremy Roenick, wo er dessen Psychogequatsche ganz cool abwürgte: "Ich konnte Jeremy nicht verstehen, denn ich hatte meine BEIDEN STANLEY-CUP-RINGE in die Ohren gesteckt", worauf dem immer noch seinem ersten Titel nachjagenden Blackhawk nichts mehr einfiel. In den folgenden Jahren blieben die Avalanche eines der Spitzenteams der Liga, kamen meist weit in den Playoffs und lieferten sich eine bittere Fehde mit den Detroit Red Wings. Roy trug seinen Teil mit spektakulären Goalie-Fights gegen Mike Vernon und Chris Osgood dazu bei. Ende der 90er hatte er dann seinen einzigen großen Auftritt auf der internationalen Bühne, als #1 Torhüter Team Canadas bei Olympia 1998 in Nagano. Doch trotz eines starken Roys schied Kanada im Halbfinale knapp gegen Dominik Haseks Tschechen aus. Drei Jahre später brach er zunächst mit seinem 448. Sieg den für unschlagbar gehaltenen Ewigen Rekord von Terry Sawchuck und ließ dann seinen 4. Stanley Cup folgen, wobei er zum dritten Mal die Conn Smythe Trophy holte und damit einen weiteren Rekord aufstellte.


Bourque und Roy - Quebecer Starpower bringt den Cup

Im Alter von 37 Jahren beendete Roy nach der Saison 2002-03, wo er als erster Torhüter überhaupt die Marke von 1.000 Spielen erreichte, schließlich seine Karriere als erfolgreichster NHL-Goalie aller Zeiten. Mit 551 Siegen in der regulären Saison liegt er gute 100 Siege vor den auf den Plätzen folgenden Ed Belfour und Marty Brodeur. Nur letzterer hat noch eine reelle Chance, sein Idol einzuholen. Gleich zu Beginn der Saison 2003-04 wurde in Denver seine #33 retired, und mit der Aufnahme in die Hall of Fame hat er nun alles erreicht, was man in der NHL erreichen kann. Zumindest als Spieler, denn Roy ist weiter im Geschäft aktiv. Nach seinem Karriereende wurde er in seiner Geburtsstadt der Mitbesitzer, General Manager und Cheftrainer der Quebec Remparts in der QMJHL. Sein Ego ist ihm dabei treu geblieben, wie zahlreiche genervte Trainer und Schiedsrichter berichten können. Der Erfolg allerdings auch - im Frühjahr 2006 gewann er mit den Remparts den Memorial Cup, die kanadische Landesmeisterschaft der Junioren.

Und noch ein richtig schönes Video über "St. Patrick", von der Patrick Roy Jersey Retirement Night. 18:35 Minuten lang, mit alten Highlights von Montreal und Colorado.

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