Nach einer von vielen vorhergesagten Eishockeysaison zum abgewöhnen (nach dem Abgang der beiden Top-Torjäger) in der man bereits Anfang Oktober ohne Skrupel und ohne erkennbaren „Plan-B“ der zahlenden Kundschaft Eishockey verkauft was keines war und in der ich persönlich von 26 Doppelrundenheimspiele „freiwillig“ auf 17 verzichtete, stand am Saisonende noch eine Auswärtsfahrt zu den Freunden in Augsburg an. Es war von langer Hand versprochen, sonst hätte diese Fahrt nach dieser Saison sicher so nicht stattgefunden. Da passt es ja gut ins Bild, dass es mein 13ter Besuch im Curt-Frenzel-Stadion war.
Da es zu dieser Saison nicht mehr viel zu sagen gibt, deshalb auch nur ein kurzer Bericht zum Spiel, da die meisten Akteure im weißblauen Jersey nächstes Jahr sowieso anderswo die Schlittschuhe schnürren.
Die Vorzeichen waren klar. Augsburg hatte die direkte Playoff-Quali mit Heimvorteil geschafft. Maxime war deshalb die drei Punkte einzufahren und keine Verletzungen vor dem Playoffstart zu riskieren. Sie legten los wie die Feuerwehr und führten nach knapp sieben Minuten hochverdient mit 2-0. Danach nahmen sie deutlich Gas heraus, verwalteten das Spiel aber jederzeit sicher. Der Schwenninger Anschlusstreffer Mitte des zweiten Drittels war nur formell ein Option auf mehr. Spielerisch, vor allen offensiv, war man überfordert mehr daraus zu machen. Das 3-1 der Augsburger im Schlussdrittel zementierte diesen Eindruck dann endgültig. Aus der Kritik herausnehmen will ich nur Dustin Stahlmeier, ansonsten wird die Saison 18/19 abgelegt unter: Danke für nichts – Ende.
Wild Wings: Rote Laterne ist bereits fix
Seit Sonntag ist nach dem 1:3 in Augsburg nun auch klar, dass die Wild Wings die DEL-Saison 2018/19 auf dem letzten Platz abschließen werden. Somit leuchtet im sechsten Jahr nach der DEL-Rückkehr zum dritten Mal die Rote Laterne in Schwenningen.
Immerhin – den Punkteminusrekord von nur 43 Zählern (Runde 2014/15) werden die Wild Wings nicht mehr unterbieten. Dies ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass die Schwenninger in der Saison 2018/19 kaum konkurrenzfähig waren.
So auch am Sonntag beim Platz-3-Kandidaten aus Augsburg. Ohne die verletzten Dominik Bittner, Marcel Kurth, Mirko Sacher und Kalle Kaijomaa sowie den abgewanderten Stefano Giliati und Vili Sopanen waren die Schwenninger im Curt-Frenzel-Stadion über weite Strecken der Partie chancenlos.
"Das war eigentlich kein schlechtes Spiel von uns. Aber wir hatten ein Problem mit der Disziplin. Am Ende haben die Special-Teams den Unterschied ausgemacht. Unser Powerplay-Spiel war praktisch nicht vorhanden", meinte Coach Paul Thompson. Dagegen freute sich Panther-Dompteur Mike Stewart. "Die frühe 2:0-Führung war ein wichtiges Polster. Schwenningen war aber bis zum Schluss gefährlich."
Strafenchaos, viel Diskussionsbedarf, viel Platz: Matt Fraser (6.) nutzte diesen mit seinem 16. Saisontreffer zum 1:0. Nur sechs Feldspieler waren auf dem Eis gewesen. Wenig später waren es für Fraser (8.) – dieses Mal nach einem Powerplay – schon 17. Beim 2:0 für den Favoriten blieb es nach den ersten 20 Minuten – dank Goalie Dustin Strahlmeier.
Die Schwenninger mühten sich in einer zähen Partie weiter, hielten in Sachen Torschüsse das 50. Saisonspiel auch offen. Genauso offen war plötzlich die Tür auf der Schwenninger Bank. Es dauerte einige Minuten, bis diese repariert war.
Kyle Sonnenburg schien in der Zwangspause neue Kraft gesammelt haben. Der Verteidiger (33.) verkürzte mit seinem zweiten Saisontreffer auf 1:2. "Wir müssen weiter einfach spielen und auf unsere Chancen warten", meinte Sonnenburg nach dem Mitteldrittel.
Doch dann schlugen die Panther erneut in Überzahl zu. Nach starker Vorarbeit von Andrew LeBlanc netzte David Stieler (49.) aus spitzem Winkel ein. Schwenningen gab sich noch nicht geschlagen, doch Rihards Bukarts (53.) scheiterte an Panther-Torwart Olivier Roy. Am Ende war es einfach zu wenig, um gegen durchschnittliche Augsburger etwas zu holen. "Die Leistung war in Ordnung. Wir haben uns aber zu viele Strafzeiten geleistet", bilanzierte Wild-Wings-Stürmer Kai Herpich.
Somit haben die Panther, die sich vorzeitig direkt für das Viertelfinale qualifiziert haben, auch die vierte Saisonpartie gegen die Wild Wings gewonnen. Und dies bei einem Torverhältnis von 20:5!