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 NHL-Stuff
GoWest29 Offline

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Beiträge: 1.504

05.02.2006 14:31
Anekdoten/Rituale/Kuriositäten aus der Eishockeywelt Antworten
Beim stöbern in den Historien verschiedener NHL Clubs ist mir aufgefallen, dass es bei sehr vielen Vereinen lustige Fanrituale bzw. andere bemerkenswerte oder auch nur zum schmunzeln anregende Begebenheiten gibt bzw. gab. Fände es interessant wenn man in diesem Thread mal etwas von diesen Anekdoten/Ritualen/Kuriositäten zusammentragen könnte evtl. mit einer kurzen Beschreibung in welchem Zusammenhang diese Gegebenheit zustande kam. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land oder Liga die Aktion stammt, sie sollte nur im Zusammenhang mit der Sportart Eishockey stehen. Zum Beispiel erinnere ich mich noch an einen Aufruf in Bern, als man Plüsch-Teddy-Bären (Bär=Teil des SCB-Logo´s) für eine gemeinnützige Zweck suchte, und im darauf folgenden Heimspiel das Eis des Allemendstadion von den Fans in einem Plüschtierteppich verwandelt wurde. Ist zwar schon ein paar Jahre her aber vielleicht hat die SCB-Fraktion hierzu noch einen guten Pressebericht oder evtl. ein paar Bilder?

Wo sind die Eishockexperten unter Euch mit entsprechendem Hintergrundwissen zu solchen - vielleicht auch schon längst vergessenen – Anekdoten, Kuriositäten und Ritualen.


Hier mal ein Anfang:


Detroit Red Wings / Play-Offs / Octopus

Es ist nicht überliefert, wie oft sich der Eismeister der Joe Louis Arena die Hände waschen muss, um den Tintenfisch- Geruch los zuwerden. Auch ist nicht ganz klar, ob die Tiere im Müll oder im Kochtopf landen, weil sie noch frisch sind. Letzteres wäre aber gut möglich, finden die Tintenfische doch sehr schnell den Weg vom Fischladen auf die Eisfläche des „Joe". Klar ist in Detroit eines: Wenn die Tintenfische fliegen, dann haben die Red Wings ein Playoff-Tor erzielt.

Acht Arme - acht Siege

Es begann am 15. April 1952. Die Gebrüder Pete und Jerry Cusimano, Fischhändler in Detroit, warfen vor dem ersten Playoff-Spiel der Red Wings einen Tintenfisch auf die Eisfläche. Es sollte eine symbolträchtige Sache sein: Damals mußte ein Team in der nur sechs Mannschaften umfassenden Liga zwei Best-Of-Seven-Serien gewinnen, um den Stanley-Cup zu erobern, sprich: mindestens Acht Playoff-Spiele gewinnen.

Die acht Arme des Tintenfisches sollten diese Siege darstellen. Da die Red Wings diese Siege errangen und dabei sogar ohne eine einzige Niederlage blieben, ist der Tintenfisch seither Detroits Talisman, auch wenn man inzwischen doppelt so oft siegen muss, um den Cup zu gewinnen.

Das Octometer bewertet die Highlights

Der Octopus-Kult ist in „Hockeytown" allgegenwärtig, nicht nur durch die vier überdimensionalen Octopusse, die von der Decke der Joe Louis Arena hängen. Zeitungen benoten Play-Off Highlights mit dem „Octometer", einer Scala auf der einer bis vier Tintenfische vergeben werden. Radio Sender veranstalten einen Wettbewerb im Octopus-Weitwurf.

Und natürlich machen auch die Red Wings ein Geschäft aus der Tradition: Plüsch-Tintenfische finden im Fan-Shop reißenden Absatz. Die fliegen auch manchmal auf das Eis. Aber in der Hauptsache entfernt der Eismeister nach einem festen Ritual echte Tintenfische: Deren Tentakel schwenkt er dann im Hinausgehen unter dem Gejohle der 21.000 Zuschauer über seinem Kopf.




23 Kilo-Fisch auf der Eismaschine

Wobei sich das zwischendurch auch mal schwieriger gestalten kann. 1995 setzten Bob Dubisky und Larry Shotwell, ebenfalls in einem Fachgeschäft für Meeresfrüchte tätig, neue Maßstäbe. Während der Nationalhymne vor dem ersten Western Conference Finale warfen sie einen 17 Kilogramm schweren Tintenfisch auf das Eis. Das „Flatsch" war durchaus angetan, den feierlichen Moment zu stören.

Ein Jahr später landete das Duo einen noch größeren „Wurf". Wieder war es das Conference-Halbfinale, wieder landete ein Riesen-Octopus auf dem Eis. Gewicht diesmal: 23 Kilogramm. Zu schwer für den Eismeister, es zu schwenken. Also fuhr er den Tintenfisch bei der Eisreinigung in der Drittelpause auf dem Kühlergrill seines Zamboni spazieren.

GoWest29 Offline

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05.02.2006 14:37
#2 Florida Panthers / Scott Mellanby / Rat-trick Antworten
Florida Panthers / Scott Mellanby / Rat-trick

Offiziell gegründet wurden die Panthers am 14. Juni 1993, doch das wahre Geburtsdatum ist eigentlich der 8. Oktober 1995: An diesem Tag stand für den Klub, der in seinen ersten beiden Jahren die Playoffs jeweils um einen Punkt verpaßt hatte, das erste Heimspiel gegen Calgary auf dem Programm. Als sich die Mannschaft umzog, huschte eine Ratte durch die Kabine. Während der Rest des Teams verdutzt guckte, packte Stürmer Scott Mellanby seinen Schläger und beförderte den Nager mit einem gezielten Schlag gegen die Wand. Mellanby ging aufs Eis und traf beim 4:3-Sieg mit demselben Schläger, mit dem er die Ratte getötet hatte, zweimal. Torhüter John Vanbiesbrouck prägte daraufhin den Spruch vom ersten "rat-trick" der Liga: "Zwei Tore, eine Ratte."

Gummiratten aufs Eis

Fortan spielten die Panther mit ihren Gegnern Katz und Maus, nichts war mehr wie vorher. Mit 41 Siegen und 92 Punkten in der Vorrunde verbuchte der Verein seine bislang erfolgreichste Saison, Ratten-Töter Scott Mellanby schoß 32 Tore und bereitete 38 weitere vor - ebenfalls persönliche Bestmarken. Doch mit den Playoffs krönten die Panther ihre eigene Erfolgsgeschichte noch einmal: Boston, Philadelphia und Pittsburgh hießen die Opfer, die der Neuling auf dem Weg zum Ost-Titel ausschaltete. Die Third Avenue, an der die Miami Arena liegt, wurde für die Playoff-Zeit sogar in Stanley-Cup-Drive umbenannt. Und auch die Tore der Panther werden seit jenem 8. Oktober von einem eigenen Ritual begleitet: Die Fans werfen Gummiratten aufs Eis, das dann von einer eigenen "rat-patrol" gesäubert wird.

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05.02.2006 14:39
#3 Vancouver / Roger Neilson / Towel Power Antworten
Vancouver / Roger Neilson / Towel Power

„Towel Power" in Vancouver

In Vancouver schwenkten die Fans seit 1982 weiße Handtücher, bezeichnet als „Towel Power". Eine Reaktion auf Canucks Coach Roger Neilson.
Der war irgendwann so verzweifelt über eine lausige Schiedsrichter- Leistung, dass er zum Zeichen der Aufgabe einen Eishockey- Schlägern mit einem weißen Handtuch daran schwenkte. Auch wenn er von der NHL dafür hart bestraft wurde, in Vancouver wurde er dadurch zum Helden.

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05.02.2006 14:42
#4 Denver / Fan-Lawine / Ganz in weiß Antworten
Fan-Lawine in Denver: Ganz in weiß

Auch in Denver werden weiße Tücher von Fans in weißen T-Shirts geschwenkt. Allerdings als Aufforderung an die Gastmannschaft, sich zu ergeben. Wenn man im Pepsi Center einläuft, hat man das Gefühl in eine Schneelandschaft zu kommen. Zur Colorado Avalanche, der Lawine, eben.

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05.02.2006 14:45
#5 Winnipeg / Play-Offs / vs Edmonton Antworten

Winnipeg / Play-Offs / vs Edmonton

1988er Play-Offs: In der ersten Runde verloren die Jets die ersten beiden Spiele auf fremden Eis gegen die Oilers, inzwischen hatten sie 16-mal in Folge in der Endrunde gegen die Mannschaft von Wayne Gretzky und Co. verloren. Spiel drei fand in Winnipeg statt. Die Fans hatten sich alle weiß gekleidet (eine Tradition die in späteren Jahren fortgesetzt wurde) und hofften auf den ersten Play-Off-Sieg gegen die Oilers. Und sie wurden nicht enttäuscht. Mit 6:4 gewannen die Jets in der heimischen Arena, doch die Serie ging – wie sollte es anders sein – dennoch an Gretzky und Edmonton in fünf Spielen.

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05.02.2006 14:47
#6 Ottawa Senators / NHL-reback / das »Ja« der Fans Antworten

Ottawa Senators / NHL-reback / das »Ja« der Fans

Bevor die National Hockey League nach 58 Jahren 1992 in die Stadt Ottawa zurückkehren sollte gab es eine bemerkenswerte Aktion als symbolischen Akt der Bevölkerung, dass sie hinter einem solchen Vorhaben steht. Die Fans sollten Ihre Meinung kundtun, indem sie am 21. November 1990, zur abgesprochenen Abendstunde das Licht ausschaltet um somit ihre Unterstützung für ein NHL-Team aus Ottawa zu zeigen.

Es blieb sehr dunkel an diesem Abend in Kanadas Hauptstadt. Eine bemerkenswerte Zahl von 134.000 Haushalten kam dieser Aufforderung nach. Am 6. Dezember 1990 erhielten Ottawa und Tampa den Zuschlag für die NHL-Expansion.

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05.02.2006 14:49
#7 Dawson City Klondikers / Stanley-Cup-Match 1905 Antworten

Dawson City Klondikers / in »nur 23 Tage« zum Auswärtsspiel und zurück / Stanley-Cup-Match 1905

Einen besonderen Marathon haben die Dawson City Klondikers in der Pionierzeit des Eishockeys hingelegt. Am 3. Januar 1905, es gab noch nicht überall die Eisenbahn, brachen die Spieler aus der Goldgräberstadt in Alaska mit dem Hundeschlitten zum Stanley-Cup-Match bei den Ottawa Silver Seven auf. In Skagway am Pazifik bestiegen sie das Schiff nach Seattle, um von dort mit dem Zug über die Rocky Mountains weiter in den Osten zu reisen.

Am 16. Januar konnten sie endlich gegen den späteren Cupsieger antreten – sie verloren mit 2:23. Zu Hause waren sie wieder nach 23 Tagen, etwas deprimiert, aber auch stolz auf ihren 7000 Kilometer Trip.

GoWest29 Offline

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05.02.2006 14:51
#8 WANDET: Cup 2x auf Abwegen Antworten

WANDET: Stanley-Cup in den Anfängen zweimal nach Meisterfeierlichkeiten auf Abwegen

Für einen Kanadier ist der Stanley Cup das »Allerheiligste«. Sehr viele Abenteuer hat dieses 14,5 Kilo schwere und 90 Zentimeter hohe Objekt der Begierte bereits hinter sich. Es ging schon zweimal verloren. Die Ottawa Silver Seven spielten bei ihrer Feier nach dem Finalsieg 1904 gegen die Portage Rats in ihrer Begeisterung mit dem kostbaren Stück Fußball, sie zerbeulten es und verloren es dann aus den Augen. Die Polizei fand den Pokal eingefroren im Rideau-Kanal von Ottawa.

Im Jahr darauf blieb die Trophäe vier Monate lang verschwunden. Die Montreal Wanderers hatten sie beim Fotografen vergessen, dessen Frau das Behältnis flugs als Blumentopf entfremdete.

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05.02.2006 14:53
#9 Toronto / Red Kelly & Son / The day with the Cup Antworten

Toronto Maple Leafs / Red Kelly & Son / The day with Stanley Cup 1967

Seit einigen Jahren darf jeder Spieler, Trainer, Co-Trainer oder Manager des Siegerteams den Pokal für ein paar Tage in seinen persönlichen Besitz nehmen und ihn auch in seine Heimat mitnehmen. Begleitet wird der Stanley Cup allerdings stets von zwei eigens dafür angestellten Bodyguards. Um den Stanley Cup ranken sich viele Legenden und wahre Geschichten. Viele nehmen den gewonnen Stanley Cup mit ins Bett. Andere feiern Party zu Ehren des Stanley Cups. Red Kelly muss heute noch lachen, wenn er die Sieger aus dem Stanley Cup trinken sieht.

Als er 1967 mit den Toronto Maple Leafs den Stanley Cup gewonnen hatte, brachte der Teamboss die Trophäe zu ihm nach Hause für ein Erinnerungsfoto. Kelly setzte dafür seinen wenige Monate alten Sohn Conn in die Schale. In diesem Augenblick benutzte der kleine den Pokal als Topf.

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