Mats Sundin - der (beinahe) ewige Maple Leaf hört auf

Center Mats Sundin (38) gab heute seinen Rücktritt als Aktiver bekannt. Ein Jahr zu spät, werden viele meinen - denn so verpasste es der Schwede, seine Karriere mit der Franchise zu beenden, mit der er den größten Teil seiner Karriere verbracht hat.

Begonnen hatte der im Stockholmer Stadtteil Bromma geborene Stürmer seine NHL-Laufbahn bei den Quebec Nordiques, für die er 1989 der erste europäische #1 Draftpick überhaupt wurde. Nachdem er 1989-90 mit Djurgården die schwedische Meisterschaft gewonnen hatte, gab Sundin sein Debüt für die Nords im Herbst 1990, wo er praktisch Nachfolger des getradeten Peter Stastny wurde. Quebec war zu dieser Zeit ein grottenschlechtes Team (1989-90 schaffte man ganze 31 Punkte), verbesserte sich jedoch zusehends durch erfolgreiche Drafts (Sakic, Foote, Fiset, Nolan) und den Lindros/Forsberg-Trade. Sundin steigerte sich jedes Jahr und erreichte 1992-93 mit 47-67-114 seine bis heute statistisch beste Saison. Es war auch das einzige Jahr, in dem er mit dem Club die Playoffs erreichte.



Doch ein Jahr später hatten die Nordiques mit Sundin, Joe Sakic und dem Rookie Peter Forsberg gleich drei starke Center am Start. Im Sommer 1994 wurde Sundin daher in einem Blockbuster-Trade für Power Forward Wendel Clark, den amtierenden Leafs-Captain, nach Toronto abgegeben. In Ontario spielte Sundin die folgenden 13 Jahre als absolutes Muster an Beständigkeit: von der Lockout-verkürzten ersten Saison abgesehen spielte er nie weniger als 70 Spiele, verfehlte nur einmal die 30-Tore-Marke und verbuchte stets über 70 Punkte. Mit seiner guten Lauf- und Schusstechnik und einer beeindruckenden Statur (1,96 Meter und 105 Kilo) war Sundin sehr schwer zu verteidigen, auch wenn er selbst nicht wie ein Power Forward spielte. Seine besten Stats im Leafs-Trikot markierte er 1996-97 mit 41-53-94 Punkten. Nach dieser Saison wurde er als Nachfolger von Doug Gilmour zum Captain ernannt, was er bis zum Sommer 2008 blieb. Mit diesen 10 Saisons ist Sundin derzeit der am längsten gediente europäische Captain der NHL-Geschichte (Ottawas Daniel Alfredsson wird ihn diese Saison einholen).

Für Toronto nahm der Schwede an acht All-Star Games teil (ein neuntes verpasste er verletzungsbedingt) und hält heute u.a. die Clubrekorde für die meisten Tore (420) und Punkte (987). 2002 und 2004 wurde er ins 2nd NHL All Star Team gewählt. 2008 erhielt er zudem noch den Mark Messier Leadership Award für seine jahrzehntelange Führungsarbeit. Dies war seine einzige Einzeltrophäe und auch der Stanley Cup blieb ihm mit Toronto verwehrt - die Leafs schafften es nie weiter als in die Eastern Conference Finals (1999 und 2002). Einen letzten Anlauf zum Cup versuchte Sundin daher letzte Saison, als er nach langem Zögern schließlich im Dezember 2008 bei den Vancouver Canucks unterschrieb. Trotz guter Playoffs (8 Punkte in 8 Spielen) scheiterte der Schwede mit seinem Team jedoch in der 2. Runde an Chicago.

Seine größten Erfolge feierte Sundin außerhalb der NHL bei internationalen Turnieren. Seit Anfang der 90er war der Center bei den Tre Kronors gesetzt und nahm unter anderem am Canada Cup 1991 (All-Star Team) und den World Cups 1996 (All-Star Team) und 2004 teil, gewann 3x Gold, 1x Silber und 2x Bronze bei sechs Weltmeisterschaften zwischen 1991 und 2003 (All-Star Team 1992 und 2003) und war schwedischer Captain bei Olympia 2002 in Salt Lake City (All-Star Team) und 2006 in Turin, wo ihm als Olympiasieger im Alter von 35 Jahren sein größter Erfolg gelang.



Mats Sundin beendet seine 18-jährige NHL-Karriere mit 564-785-1.349 Punkten aus 1.346 Spielen, dazu kommen noch 38-44-82 Punkte in 91 Playoffspielen. In der ewigen Scorerliste der NHL belegt er damit Platz 25, allerdings haben mit Jaromir Jagr und Jari Kurri nur zwei Europäer mehr Punkte erzielt als er. Er ist auch einer von nur 4 Europäern (neben ihm noch Jagr, Kurri und Teemu Selänne) mit 500+ Toren in der NHL. Die Sperrung seiner #13 in Toronto sollte da wohl das Mindeste sein.

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