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 NHL-Teams History
GoWest29 Offline

Web-Master


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09.07.2006 11:25
Teamhistorie: Ottawa Senators - »Rückkehr nach 58 Jahren« Antworten

Teamhistorie: Ottawa Senators - »Rückkehr nach 58 Jahren«

Zu Beginn der Klubgeschichte heißt die Mannschaft einfach Ottawa Hockey Club, in den Medien wird auch von den „Ottawas“ berichtet. Doch bereits im Jahre 1901 kristallisiert sich der Name „Ottawa Senators“ heraus. Aus dieser Zeit gehen sechs zukünftige Mitglieder der Hall of Fame hervor, unter anderen der legendäre Frank McGee. Damals wird in verschiedenen Ligen in den unterschiedlichsten Besetzungen gespielt. Der Stanley Cup gehört nicht zu einer bestimmten Liga, jedes Team aus Kanada kann zu diesem Zeitpunkt den Cupinhaber herausfordern. Als es den Senators 1903 erstmalig gelingt, den Cup nach Ottawa zu holen, nennen sie sich auch die Ottawa Silver Seven. Bis zum Jahre 1906 kann das Team den Cup stolze neunmal verteidigen, ehe der Pokal an die Montreal Wanderers geht. Obwohl Frank McGee zu Jugendzeiten durch einen Schuss mit dem Puck ein Augenlicht verlor, ist er der Star des Teams. 1905 erzielt er in einem Play-Off-Spiel ganze 14 Tore und gehört ab 1945 zu den ersten zwölf Mitgliedern der Hall of Fame. Frank McGee stirbt am 16. September 1916 im Einsatz für sein Vaterland während des ersten Weltkrieges in Frankreich. Ab 1906 spielen die Senators in der Eastern Canada Amateur Hockey Association. Als härtester Konkurrent Ottawas gelten nach wie vor die Montreal Wanderers. Die Senators können den Stanley Cup aber in den Jahren 1909 und 1911 erneut in die Kanadische Hauptstadt holen. Allerdings heißt die Liga, der Ottawa angehört‘ ab 1910 National Hockey Association of Canada. In den Folgejahren dominieren die Wanderers den Eishockeysport in Kanada. Herausragender Stürmer dieser Zeit ist aber der Senator Frank Nighbor, der 1915 bis 1929 ganze 14 Jahre in Ottawa spielt und 1947 in die Hall of Fame aufgenommen wird.


Ottawa Hockey Club "Silver Seven" - 1905 Stanley Cup Gewinner

Als dann zur Saison 1917/18 die National Hockey League ins Leben gerufen wird, sind die Senators von Beginn an dabei und etablieren sich schnell als eines der besten Teams der Liga. Zwei Saisons später gewinnen sie zum ersten Mal als Mitglied der NHL in fünf Spielen gegen die Seattle Metropolitans den Stanley Cup. Wegen des milden Wetters in Ottawa müssen allerdings die letzten zwei Spiele dieser Serie auf die Kunsteisfläche in Torontos Mutual Street Arena verlegt werden. Auch im nächsten Jahr gewinnen die Sens den Cup, diesmal gegen Vancouver. In der Saison 1921/22 wird ein Play-Off-Format für die zwei besten Teams eingeführt, und Ottawa verliert im Finale gegen die Toronto St. Patricks, um ein Jahr darauf den Cup gegen die Edmonton Eskimos zurückzuholen. Bemerkenswert ist, dass Ottawas Starspieler Frank „King“ Clancy in Spiel zwei auf allen Positionen spielt, auch als Torhüter. Zu dieser Zeit müssen die Goalies ihre Strafen selbst absitzen, und so gibt ein anderer Star dieser Zeit, Torwart Clint Benedict, seinen Schläger an Clancy, damit dieser während der folgenden zwei Minuten das Tor hütet. Ab 1923 gibt es auch endlich künstliches Eis in Ottawa, als das Auditorium für das Hockeygeschäft geöffnet wird. Im Jahr 1925 findet ein neuer Weltklasse-Torhüter seinen Weg nach Ottawa: Alex Connell. In dieser Saison erreicht er einen neuen Rekord von sieben Shut-Outs, den er nur ein Jahr später auf 15 bei einem Gegentorschnitt von unglaublichen 1,20 Toren ausbaut. Vor dieser Saison 1926/27 stellen die anderen konkurrierenden professionellen Ligen ihren Spielbetrieb ein, und der Stanley Cup wird eine reine NHL-Trophäe. Es ist die letzte Saison, in der ein Team aus Ottawa den heißbegehrten Pokal gewinnt.

Denn trotz der Erfolge auf dem Eis stellt die Ausdehnung der NHL in die USA Ottawa vor große Probleme. Eigentümer Frank Ahearn hatte jahrelang finanzielle Verluste erlitten, aber wie groß die Finanzprobleme tatsächlich sind, wird erst deutlich, als das Management einen höheren Gewinnanteil an den Einnahmen der Auswärtsspiele fordert. Die miserable Lage erfordert sogar einen Ausverkauf der Stars des Teams, nur King Clancy und Frank Finnigan bleiben den Senators vorerst erhalten. So wird aus der finanziellen auch noch eine sportliche Misere. Auch eine erneute Forderung einer höheren Gewinnbeteiligung bei den Auswärtsspielen hat keine positiven Auswirkungen. Kurz darauf muss auch King Clancy verkauft werden. Die dafür eingenommenen 35.000 US-Dollar sind jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. 1931 ist Ottawa gezwungen, ein Jahr Auszeit bei der NHL zu beantragen. Die Spieler werden auf die gesamte Liga verteilt. Im Jahr 1932 kehren die Sens zwar noch einmal mit neuem Management in die NHL zurück, doch nach zwei katastrophalen Saisons werden Absprachen getroffen, die einst so stolze Franchise von Ottawa nach St. Louis (neuer Name: St. Louis Eagles) zu verlegen. Somit tragen die Ottawa Senators am 15. März 1934 ihr letztes Heimspiel aus. In diesem Spiel besiegen die New York Americans die Sens mit 3:2, wobei Alex Connell auf Seiten der New York Americans bester Spieler auf dem Eis wird. Connell, der ja eigentlich auf Seiten der Senators steht, wird von Ottawa großzügigerweise an die Americans ausgeliehen als sich deren Torhüter verletzt. Frank Finnigan erzielt das letzte Tor der Ottawa Senators in der NHL. Die Fans verlassen traurig das Stadion im Wissen, dass eine bemerkenswerte Ära im kanadischen Eishockey beendet ist.


Alex Connell: Torwartlegende der Ottawa Senators

In den 70er Jahren verlegen zwei Teams der World Hockey Association zeitweise ihren Standort in die kanadische Hauptstadt. Die Ottawa Nationals sollen auf Wunsch des Eigentümers eigentlich in Toronto beheimatet sein, doch aus Kostengründen finden die Nationals ihre Heimat vorerst im Ottawa Civic Centre. Das Team zieht aber bereits nach einer Saison (1972/73) doch nach Toronto. Auch die Denver Spurs kommen für eine Saison nach Ottawa. Dort soll das Team das nun Ottawa Civics genannt wird, an eine lokale Investorengruppe verkauft werden. Da diese Gruppe jedoch nicht zahlen kann, bedeutet dies nach nur einer Saison (1975/76) das Ende für das Team.

Doch die National Hockey League sollte nach Ottawa zurückkehren. 57 Jahre nach dem vermeintlich letzten Spiel der Senators macht es sich die Firma „Terrace lnvestment“ zum Ziel, die Stadt Ottawa wieder in die beste Eishockeyliga der Welt zu führen. Bruce Firestone, Randy Sexton und Cyril Leeder lassen nichts unversucht, die NHL-Verantwortlichen wieder an Ottawa glauben zu lassen. Sie reichen einen beeindruckenden, buchdicken Antrag beim NHL Board of Governors Meeting ein. Auch die Fans sollen ihre Meinung kundtun und so werden sie am 21. November 1990 aufgefordert, zur abgesprochenen Abendstunde das Licht auszuschalten, um ihre Unterstützung für ein NHL-Team aus Ottawa zu zeigen. Eine bemerkenswerte Zahl von 134.000 Haushalten kommt dieser Aufforderung nach. Kurz vor der offiziellen Pressekonferenz am 6. Dezember 1990 drückt jemand Bruce Firestone einen kleinen Zettel mit nur zwei Worten in die Hand: Die Städtenamen „Tampa“ und „Ottawa“ stehen darauf. Die Freude in Ottawa ist riesengroß, wenn auch die finanziellen Aufwendungen nach wie vor ein großes Problem darstellen. Aus diesem Grund macht sich Rod Bryden, ein lokaler Geschäftsmann und Freund Firestones, auf die Suche nach Investoren.

Mel Bridgman, selbst 14 Jahre Spieler in der NHL und Absolvent der Wharton School of Business, wird zusammen mit John Ferguson vor die Aufgabe gestellt, das Team der Ottawa Senators zusammenzustellen. Zuerst wird der soeben von den Boston Bruins entlassene Rick Bowness als Coach engagiert. Beim Expansion Draft leistet sich Bridgman aber bereits schwere Fehler. Ferguson hat die finale Spielerliste verlegt, und so versuchen die Senators Spieler zu bekommen, die gar nicht zur Auswahl stehen. Nur Tage später beim Entry Draft in Montreal halten alle die Luft an, als sich Ottawa bei ihrem Nummer eins-Pick für den nahezu unbekannten Alexei Yashin von Dynamo Moskau entscheidet.

Am 8. Oktober 1992 bestreiten dann die Ottawa Senators nach 58 Jahren Abwesenheit das nächste NHL-Spiel gegen die Montreal Canadiens, das sie sogar mit 5:3 gewinnen. Doch die Saison beenden die Sens mit einer desolaten Punktausbeute von nur 24 Punkten bei zehn Siegen, 70 Niederlagen und vier Remis als schlechtestes aller Expansion-Teams und schlechtestes Team jemals. Bridgman wird kurz darauf gefeuert und Sexton übernimmt dessen Job als General Manager. Der letzte Platz in der Saison bringt den Nummer eins-Pick erneut nach Ottawa. Die Sens entscheiden sich für Alexandre Daigle, der für so vielversprechend gehalten wird, dass er gleich einen 12,5 Millionen Dollar-Vertrag über fünf Jahre bekommt - US-Dollar wohlgemerkt.

Man startet mit viel Optimismus in die Saison 1993/94, in der Vorstellung und Hoffnung, dass es nicht viel schlechter laufen kann. Nun sind auch die beiden Nummer eins-Picks Yashin und Daigle im Team. Die beiden können die in sie gesetzten Erwartungen auch durchaus erfüllen, doch das Team sammelt erneut nur magere 37 Punkte. Alexei Yashin wird für seine gute Leistung belohnt und in seiner ersten NHLSaison gleich ins All-Star-Team gewählt. Doch es gibt Ärger im Camp der Senators. Sexton hält die mündliche Zusage einer neuen Vertragsverhandlung vor Saisonbeginn mit Yashin nicht ein, so dass der Russe gar nicht erst im Trainingscamp erscheint. Nur Stunden vor Saisonbeginn bekommt Yashin seinen neuen Vertrag. Doch nach einer weiteren enttäuschenden Saison des Teams kommt es wiederum zum Streit mit Yashin, der sich daraufhin nach Russland absetzt und dieses Mal auch zu Saisonbeginn nicht erscheint. Aus Unmut über den Umgang mit Yashin verlässt John Ferguson das Team. Während der folgenden Spielzeit entlässt Sexton dann Bowness und ersetzt diesen durch den NHL-unerfahrenen Dave Allison. Außerdem bietet Sexton dem Nummer eins-Pick von 1995 Bryan Berard keinen Vertrag an, so dass dieser das Weite sucht. Als Dave Allison in Ottawa nicht überzeugen kann, setzt Bryden dann Sexton endgültig vor die Tür. Sein Nachfolger wird Pierre Gauthier, dem es gelingt, Yashin zurück ins Team zu
holen und der ihm sogleich einen fünf Jahresvertrag über 13 Millionen US-Dollar anbietet.


Nummer eins-Draft von 1994 Radek Bonk

Im Jahr 1995 ziehen die Senators in das neu errichtete Palladium um. Überhaupt stehen einige Änderungen an. Dave Allison muss gehen, und der Assistenztrainer der Colorado Avalanche Jacques Martin übernimmt den Trainerjob. Gauthier holt auch noch Verteidiger Wade Redden und Torhüter Damian Rhodes nach Ottawa. Der Schwede Daniel Alfredsson wird in der Saison 1995/96 Rookie des Jahres, folglich wird in Ottawa wieder optimistisch in die Zukunft geblickt. Doch der große Umbruch sollte erst noch kommen. Das Palladium wird 1996 in Corel Centre umbenannt, und im Sommer werden dann ganze zehn Wechsel vollzogen. Die Kontinuität im Team gewährleisten noch Yashin, Alfredsson, Daigle, Redden, Rhodes und der erfahrene Kapitän Randy Cunneyworth. Der Nummer eins-Pick von 1994 Radek Bonk stößt neu zum Team. Der Held dieser Saison wird allerdings Back-Up-Goalie Ron Tugnutt, der für Rhodes einspringen muss, als dieser sich am Fußgelenk verletzt. So erreichen die Senators in dieser Saison als siebtes Team der Eastern Conference erstmalig wieder die Play-Offs, wo sie in der ersten Runde in einer dramatischen Serie im siebten Spiel in der Overtime gegen die Buffalo Sabres ausscheiden.

Zur Saison 1997/98 kommen Pat Falloon und Vaclav Prospal im Tausch für Daigle aus Philadelphia in die kanadische Hauptstadt. Daigle hatte die hohen Erwartungen nie ganz erfüllen können. Die Erfolgskurve der Ottawa Senators zeigt aber weiter nach oben: Sie beenden die Saison mit einem Teamrekord von 83 Punkten und erreichen über die New Jersey Devils die zweite Playoff -Runde, in der sie dann allerdings gegen die Washington Capitals das Nachsehen haben. Nach dem Entry Draft 1998 verlässt Gauthier Ottawa ünd Rick Dudley überimmt seinem Posten. In der Saison 1998/99 zeigt sich, dass die Senators auf dem richtigen Weg sind. Yashin gehört nun endgültig zur Elite der NHL mit 44 Toren und 50 Assistpunkten, und auch andere Spieler wie Shawn McEachern und Magnus Arvedson etablieren sich als Stützen des Teams. Tugnutts Gegentorschnitt beträgt sensationelle 1,79 und ist der niedrigste seit der Saison 1971/72. Das Team hat am Ende der Vorrunde stolze 103 Punkte erreicht. Doch die Senatoren zeigen in der ersten Play-Off-Runde Nerven und verlieren erneut gegen die Buffalo Sabres.


Viele Namen: Das ehemalige Palladium bzw. Corel Centre, heute Scotiabank Place

In der Spielzeit 1999/2000 läuft es zwar auf dem Eis gut, doch es gibt viel Unruhe im Team. Dudley verlässt Ottawa und wechselt zu den Tampa Bay Lightninq. Marshall Johnston wird fünfter General Manager in der achtjährigen Neu-Geschichte des Teams aus Ottawa. Yashin droht an, erneut nicht zu spielen, bis sein Vertrag aufgestockt wird. Dieses Mal ziehen sich die Verhandlungen über die ganze Saison hin, doch überraschenderweise halten die Senators nach wie vor an dem Russen fest. Die größte Sorge zu dieser Zeit ist allerdings, dass Eigentümer Rod Bryden gezwungen sein könnte, die Franchise zu verkaufen oder zu verlegen. Die finanzielle Lage bedingt eine finanzielle Unterstützung beziehungsweise Steuerzugeständnisse der kanadischen Regierung. Diese Unterstützung wird zwar am 18. Januar 2000 von den Behörden zugesagt, jedoch gleich darauf widerrufen. Doch die Fans retten den Standort Ottawa durch ihre zahlreichen Ticketkäufe. In Yashins Abwesenheit wird Daniel Alfredsson Kapitän des Teams und auch Radek Bonk und Marian Hossa zeigen herausragende Leistungen. Torhüter Tom Barrasso kommt zur Trading Deadline für Ron Tugnutt und teilt sich die Position mit Patrick Lalime. Doch in den Play-Offs gibt es beim ,,Battle of Ontario“ erneut das Aus in Runde eins gegen Toronto in sechs Spielen.

Mit einem neuen Franchise-Rekord von 109 Punkten geht die Vor
runde der Saison 2000/01 zu Ende. Das bedeutet 52 Siege, 21 Niederlagen und neun Unentschieden. Patrick Lalime hat sich inzwischen als Nummer eins im Tor der Senators etabliert. Alexei Yashin (88 Punkte) und Marian Hossa (75) holen zusammen fantastische 163 Skorerpunkte. Doch wieder setzt es in der ersten Playoff-Runde das Aus gegen Toronto, diesmal sogar in vier Spielen. Zur neuen Saison wird Alexei Yashin an die New York lslanders getradet, von dort kommen Bill Muckalt und Zdeno Chara und die Senators erhalten durch diesen Handel außerdem die Rechte an Jason Spezza. Der Erstrundenpick von 1999 Martin Havlat verstärkt ab jetzt das Team. Auch ohne Yashin steigern sich die Sens erneut und schaffen es nach guten Leistungen in den Play-Offs diesmal sogar bis ins Conference-Halbfinale, wo sie dann im siebten Spiel erneut gegen die Toronto Maple Leafs ausscheiden.


Zunächst geliebt, dann gehasst: Alexei Yashin

Nach dem Wiedereintritt in die NHL 1992 gehören die Ottawa Senators bereits nach sieben Jahren zu den Top-Teams der Liga. Auch wenn andere Mannschaften wie die Detroit Red Wings, Colorado Avalanche oder Toronto Maple Leafs sicher noch ein Stück entfernt sind, die Senators haben trotz deutlich geringerer finanzieller Mittel eine Mannschaft über die Jahre aufgebaut, die den Großen der NHL durchaus ein Bein stellen kann.

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